Zusammenfassung
Im ersten Kapitel werden wir der Fragestellung nachgehen, welche Bedeutung dem sozialen Verhalten bei gravierenden Veränderungen des sozialen Ungleichheitssystems beizumessen ist, woraus seine Eigenständigkeit erwächst. Sie gewinnt unter den Bedingungen struktureller Umbrüche, wie sie sich seit 1990 in Ostdeutschland vollzogen haben, einen besonderen Stellenwert. Wie gehen Menschen mit radikalen Lebenseinschnitten in ihrem Alltag um, beeinflussen diese ihre sozialen Positionierungen? Dieser Themenkreis wurde bisher im Rahmen der Individualisierungsdebatte mit der These einer Entkoppelung von sozialer Lage und Lebensweise erfaßt. Der Systemwechsel in Ostdeutschland macht Disparitäten zwischen strukturellen Bedingungen und Alltagspraktiken an „fremden“, weniger paßfähigen Lebensweisen der Ostdeutschen auf eine neue Weise deutlich. Latente Spannungen zwischen Struktur und Handeln, der Eigenwert individuellen und gemeinschaftlichen Handelns treten in neuem Zusammenhang ins Bewußtsein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Segert, A., Zierke, I. (1997). Ostdeutsche Erfahrungshorizonte und Soziale Ungleichheiten. In: Sozialstruktur und Milieuerfahrungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85105-5_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85105-5_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13058-3
Online ISBN: 978-3-322-85105-5
eBook Packages: Springer Book Archive