Zusammenfassung
Wer an der Universität ein Fach belegt, sollte voraussetzen dürfen, bei Nachfrage erfahren zu können, womit sich dieses Fach beschäftigt. Dies ist in vielen Fällen selbstverständlich; Juristen haben es mit dem Recht der Gesellschaft zu tun, Wirtschaftswissenschaftler mit ihrer Ökonomie, Mediziner mit dem Körper, Historiker mit der Vergangenheit. Und Germanisten? Mit dem Germanischen etwa? Ein Blick ins Lexikon belegt sofort definitorische Schwierigkeiten:
„Germanistik, im weitesten Sinn die Wissenschaft von dem geistigen Wesen der Germanen (Geschichte, Sprache, Sitte, Religion, Wirtschaft, Recht, Kunst, Schrifttum), im engeren Sinn in der Rechtswissenschaft die Wissenschaft vom Recht der german. Völker, in der Philologie die Wissenschaft von den german. Sprachen und ihren Erzeugnissen. Häufig wird unter G. nur die deutsche Philologie verstanden.“1
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References
dtv-Lexikon. Ein Konversationslexikon in 20 Bänden. Bd. 7. München 1980, S. 215.
Friedrich Kittler: Technische Schriften. Leipzig 1993, S. 149.
Reinhart Baumgart: Was soll Germanistik heute? In: Ansichten einer zukünftigen Germanistik. Hrsg. von Jürgen Kolbe. München 1973, S. 7.
Germanistik in der Mediengesellschaft. Hrsg. von Ludwig Jäger und Bernd Switalla. München 1994, S. 8.
Niklas Luhmann: Ist Kunst codierbar? In: Niklas Luhmann: Soziologische Aufklärung. Band 3. Opladen 1981, S. 245-266, hier S. 261.
Erschienen als: Wolfgang Frühwald, Hans Robrt Jauß, Reinhart Koselleck, Jürgen Mittelstraß und Burkhard Steinwachs: Geisteswissenschaften heute. Eine Denkschrift. Frankfurt/M 1991.
Germanistik in der Mediengesellschaft (wie Anm. 4), S. 16f.
Vgl. Anne Bentfeld, Walter Delabar: Für eine freie Universität. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 26 (1994) H. 1, S. 64f.
Ebenda, S. 64.
Ebenda, S. 63.
Ebenda, S. 61f.
Zu diesem und folgendem vgl. Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Frankfurt/M. 1985.
Niklas Luhmann: Selbststeuerung der Wissenschaft. In: Niklas Luhmann: Soziologische Aufklärung. Band 1. Opladen 1970, S. 232-252, hier S. 232.
Ebenda.
Ebenda, S. 233.
Dirk Baecker: Die Adresse der Kunst. In: Systemtheorie in der Literatur. Hrsg. von Jürgen Fohrmann und Harro Müller. München 1986, S. 82-105, hier S. 88.
Luhmann: Selbststeuerung (wie Anm. 13), S. 234.
Ebenda, S. 235.
Ebenda, S. 239.
Ebenda, S. 235.
Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien. Opladen 1996, S. 126.
Luhmann: Selbststeuerung (wie Anm. 13), S. 248.
Man könnte sagen, daß sie dies im Medium des Kommentars tut. Dann wären wir einer Meinung mit Jürgen Fohrmann: Der historische Ort der Literaturwissenschaft. In: Germanistik in der Mediengesellschaft (wie Anm. 4), S. 25-36, hier S. 36: “Die Literaturwissenschaft als Institution hat sicherzustellen, daß der Kommentar zirkulieren kann. Diese Zirkulation des Kommentars ist das literaturwissenschaftliche Gedächtnis, und hier liegt ihr gesellschaftlicher Ort.”
Hier eine Auswahl: Beobachtungen der Literatur. Aspekte einer polykontexturalen Literaturwissenschaft. Hrsg. von Gerhard Plumpe und Niels Werber. Opladen 1995; Gerhard Plumpe, Niels Werber: Literatur ist codierbar. Aspekte einer systemtheoretischen Literaturwissenschaft. In: Literaturwissenschaft und Systemtheorie. Hrsg. von Siegfried J. Schmidt. Opladen 1993, S. 9-43; Gerhard Plumpe: Ästhetische Kommunikation der Moderne. 2 Bde. Opladen 1993; Gerhard Plumpe: Epochen moderner Literatur. Opladen 1995; Niels Werber: Literatur als System. Zur Ausdifferenzierung literarischer Kommunikation. Opladen 1992.
Niklas Luhmann: Die Kunst der Gesellschaft. Frankfurt/M 1995, S. 42. Auf dieses Buch sei für das Folgende insgesamt verwiesen.
Ebenda, S. 292: Von einem “Literatursystem” kann nur als “Teilsystem des Kunstsystems” die Rede sein.
Luhmann: Soziale Systeme (wie Anm. 12), S. 163.
Ebenda, S. 164.
Ebenda, S. 445.
Dazu genaueres bei Erich Schön: Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlungen des Lesers. Stuttgart 1987 und für den englischen Raum Günther Blaicher: Freie Zeit — Langweile — Literatur. Berlin, New York 1977.
Vgl. dazu Wolfgang Schivelbusch: Lichtblicke. Zur Geschichte der künstlichen Helligkeit im 19. Jahrhundert: München, Wien 1983 sowie Wolfgang Schivelbusch: Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft. Eine Geschichte der Genußmittel. Frankfurt/M 1990.
Luhmann: Soziale Systeme (wie Anm. 12), S. 252.
Ebenda, S. 286-345.
Eine glückliche Formulierung von Winfried Menninghaus: Lärm und Schweigen. In: Merkur (1996) Nr. 567, S. 473.
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Werber, N. (1997). Es gibt keine Literatur — ohne Literaturwissenschaft. In: Bentfeld, A., Delabar, W. (eds) Perspektiven der Germanistik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85101-7_12
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