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Von der Nicht-Spezialität der Literatur und ihren Folgen für die Literaturwissenschaft

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Book cover Perspektiven der Germanistik
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Zusammenfassung

Niemand wird bestreiten wollen, daß jener Phänomenbereich, den wir „Literatur“ zu nennen gewohnt sind, weder universell noch auch sehr alt ist. Vielmehr handelt es sich um eine ausschließlich okzidentale Gegebenheit, die sich erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts herausbildete, gekennzeichnet durch eine zuvor niemals bestehende „Autonomie“ gegenüber einer sehr viel weniger spezifischen Diskurslandschaft aus Religion, Populärphilosophie, “Moral” und allerhand „interessanten“ Wissensformen sowie einer allgemeinen „Publizistik“. Die neue „Autonomie“ wurde seit Beginn der Romantik (im umfassenden, ‘europäischen’ Sinne des Wortes, der die Weimarer „Klassik“ der Germanisten einschließt) und vor allem durch Goethe, Schiller und die erste Generation der deutschen Romantiker mittels einer Rhetorik der „Unabhängigkeit“ der Literatur von anderen Wissensformen proklamiert, der eine “autoreflexive” Schreibpraxis entsprach, die erstmals in Richtung „l’art pour l’art“ tendierte.

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References

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Anne Bentfeld Walter Delabar

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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Link, J. (1997). Von der Nicht-Spezialität der Literatur und ihren Folgen für die Literaturwissenschaft. In: Bentfeld, A., Delabar, W. (eds) Perspektiven der Germanistik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85101-7_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85101-7_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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