Zusammenfassung
Foucaults Archäologie der Moderne orientiert sich nicht allein an Kant und der Genese der modernen Humanwissenschaften. Neben der Frage nach der philosophischen Grundlage der Moderne steht im Mittelpunkt des Interesses der Ordnung der Dinge der veränderte Status der Sprache. Foucault zufolge spaltet sich die Sprache der Moderne in zwei antagonistische Formen, in historische Philologie und Literatur. Die epistemologische Innovation, die das Auftauchen der modernen Sprachwissenschaften bedeutet, beurteilt Foucault jedoch als zwiespältig. Zwar befreit die historische Philologie die Sprache aus den Fesseln der klassischen Repräsentation. Trotzdem vermag sie es nicht, der Sprache eine ihr eigene Souveränität zukommen zu lassen. Wie Foucault am Beispiel von Bopp, Rask, Grimm und Schlegel kritisch darzulegen sucht, kennt die moderne Philologie Sprache allein als empirischen Gegenstand des Wissens. Foucault zufolge ist die Genese der modernen Sprachwissenschaft daher gleichbedeutend mit einer „Nivellierung der Sprache, die sie auf den reinen Status eines Objekts bringt“1.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Geisenhanslüke, A. (1997). Die Literatur der Moderne. In: Foucault und die Literatur. Historische Diskursanalyse der Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85098-0_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85098-0_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12958-7
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