Zusammenfassung
In den frühen Schriften räumt Foucault der Literatur einen bedeutenden Platz ein, dessen begriffliche Fixierung gleichwohl schwerfällt. Denn über verstreute Hinweise auf die Autonomie der poetischen Sprache seit Mallarmé hinaus verrät Foucaults Interesse an der Literatur kaum einen systematischen Charakter, der es erlaubte, in ihr mehr als eine Randfigur in seinem Denken zu erblicken. Zwar „stand die Literatur nie im Mittelpunkt seiner philosophischen Arbeit“, schreibt Martina Meister, sie repräsentiere aber „einen wichtigen Aspekt seines Denkens“1, den es nicht zu unterschlagen gelte. Obwohl Foucault selbst kaum Aufschluß über die Relevanz der Literatur für seine Arbeit gibt, geht die vorliegende Arbeit über die These hinaus, die Literatur biete einen lohnenswerten Nebenaspekt in seinem Denken, indem sie die Frage nach dem Zusammenhang von Literatur und philosophischer Theorie in Foucaults Werk zwischen 1961 und 1967 stellt. Den Schwerpunkt der Untersuchung bildet das 1966 erschienene philosophische Hauptwerk Die Ordnung der Dinge, in dem die Auseinandersetzung mit der Literatur ihren Höhepunkt wie ihren Abschluß erreicht.
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Literatur
M. Foucault, Einleitung, in: Ludwig Binswanger, Traum und Existenz, Bern-Berlin 1992, S. 71.
M. Foucault, Psychologie und Geisteskrankheit, Frankfurt a. M. 1968, S. 132.
M. Foucault, Von der Subversion des Wissens, Frankfurt a. M. 1987, S. 21.
M. Frank, Was ist Neostrukturalismus?, Frankfurt a. M. 1993, S. 141.
B. Waidenfels, Phänomenologie in Frankreich, Frankfurt a. M. 1987, S. 523.
P. Sloterdijk, Foucaults strukturale Theorie der Geschichte, in: Philosophisches Jahrbuch — Görresgesellschafit 79 (1972), S. 164.
H. L. Dreyfus/P. Rabinow, Michel Foucault. Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik, Frankfurt a. M. 1987, S. 67.
H. Fink-Eitel, Foucaults Analytik der Macht, in: Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften, hrsg. von F. A. Kittler, Paderborn 1980, S. 68.
P. Bürger, Die Wiederkehr der Analogie. Ästhetik als Fluchtpunkt in Foucaults Die Ordnung der Dinge, in: Diskurstheorien und Literaturwissenschaft, hrsg. von J. Fohrmann/H. Müller, Frankfurt a. M. 1988, S. 45.
R. Bellour, Auf dem Weg zur Fiktion, in: Spiele der Wahrheit. Michel Foucaults Denken, hrsg. von F. Ewald/B. Waldenfels, Frankfurt a. M. 1991, S. 128f.
M. Foucault, Die Geburt der Klinik, Frankfurt a. M. 1988, S. 14f.
M. Foucault, Schriften zur Literatur, Frankfurt a. M. 1988, S. 15.
G. Plumpe/C. Kammler, Wissen ist Macht. Über die theoretische Arbeit Michel Foucaults, in: Philosophische Rundschau Heft 3/4 (1980), S. 208.
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Geisenhanslüke, A. (1997). Literatur und Diskursanalyse. In: Foucault und die Literatur. Historische Diskursanalyse der Literatur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85098-0_3
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