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Problemlagen und Interpretationen der osteuropäischen Transformation

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Parteien in Osteuropa
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Zusammenfassung

Am Beispiel der Parteienentwicklung zeigt sich die hohe Dynamik, die Flüchtigkeit aller politischen Erscheinungen in Osteuropa seit 1989. Dabei gehören die Parteien schon zu den leichter erfaßbaren, weil stärker profilierten politischen Akteuren. Wenn man sich dem Gegenstand „osteuropäische Parteien“ nähert, fällt zugleich eine äußerliche Besonderheit auf: Politische Parteien sind in der osteuropäischen Gegenwart in hohem Maße auf ihre Führungsgruppen reduziert, die Rekrutierung umfänglicher Mitgliedergruppen findet in der Regel bisher nicht statt. Darüber hinaus ist meist ihre Fähigkeit, bestimmte Wählergruppen stabil zu mobilisieren, schwach ausgeprägt. In Osteuropa, konstatierte A. Agh, existieren gegenwärtig Elitedemokratien, in denen mitgliederschwache Parteien als hauptsächliche Akteure, isoliert von der Gesellschaft, agieren (Agh, 1992 b). Klaus v. Beyme hat bezogen auf so eine große Zahl solcher “Parteien” sogar den Begriff “Proto-Parteien” für einen Euphemismus gehalten (da er eine Entwicklungsmöglichkeit in Richtung einer „Normaldemokratisierung“ unterstelle, die so nicht gegeben sei) und den Begriff „Pseudoparteien“ vorgezogen (Beyme, 1994, 279). Man kann für Osteuropa nicht erwarten, daß man auf Kräfte stößt, die in der Lage sind, die für entwickelte westliche Demokratien charakteristische Palette von Funktionen innerhalb des politischen Prozesses zu realisieren (in der politikwissenschaftlichen Literatur werden Zielfindung, Artikulation und Aggregation von Interessen, Mobilisierung und Sozialisierung von Bürgern, Elitenrekrutierung und Regierungsbildung als solche Funktionen von Parteien aufgeführt: Beyme, 1984, 25).

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© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Segert, D., Machos, C. (1995). Problemlagen und Interpretationen der osteuropäischen Transformation. In: Parteien in Osteuropa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85092-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85092-8_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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