Zusammenfassung
In den vorigen Kapiteln wurde der Prozeß einer schleichenden Stalinisierung der SED vom ersten Tag ihrer Gründung an offengelegt. Ferner wurden die kritischen Zustände beschrieben, mit denen sich die Funktionäre der Leitungsgremien auseinandersetzen mußten, als sie die Parteibasis auf den 2. Parteitag der SED vorbereiteten, der vom 20. bis 24. September 1947 stattfinden sollte. Die „kritischen Zustände“ wurden nicht allein — oder zeitlich zuerst — durch das sich anbahnende Ende des Viermächte-Experiments hervorgerufen, Deutschland gemeinsam und als Ganzes zu regieren — obwohl dieser Vorgang den Kalten Krieg und die Teilung Deutschlands einleitete und gerade er die zu erwartende Krise darstellte, auf die die Mitglieder und Funktionäre der „Einheitspartei“ vorbereitet werden mußten. Die dafür zuständigen Spitzenfunktionäre waren jedoch bereits mit parteiinternen Problemen konfrontiert, die nicht außenpolitisch, sondern immanent verursacht waren, Probleme, die auf Grund zweier Arten von Kontextbestimmungen ungelöst blieben, ja, eine immer schwerere Belastung darstellten. Das waren einmal die andauernden Integrationsschwierigkeiten, die die Genossen aus der SPD und der KPD miteinander hatten.
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Literatur
Vgl. Kap. 2.1. und Kap. 11.1.
Siehe die Kritik Eberts auf der 13. Tagung des PV am 20.8.1947 sowie Fechners Äußerungen zur gesamtdeutschen Vertretung auf der Sitzung am 1.7.1947. Die Vorgänge am 5. Juni 1947 bei der Vorbesprechung der Ministerpräsidenten in München gehen aus dem von Rolf Steininger veröffentlichten Wortprotokoll hervor. Vgl. Rolf Steininger, Zur Geschichte der Münchener Ministerpräsidentenkonferenz 1947, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, H. 23, 1975, S. 375–453. Da sich eine Verständigung über die Tagesordnung als unmöglich erwies, verließen die ostdeutschen Teilnehmer geschlossen den Tagungsraum, nachdem der Ministerpräsident von Brandenburg, Karl Steinhoff, eine im ZS der SED am 3. Juni 1947 vorbereitete Erklärung vorgetragen hatte. Vgl. Regine Just, Die Ministerpräsidentenkonferenz in München 1947 und die Flüchtlingsfrage im Vier-Zonen-Deutschland, in: Studien zur Geschichte der SBZ. Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, hrsg. v. Alexander Fischer, Berlin 1993.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 26.7.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Ebd.
Dietrich Staritz, National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD), in: SBZ-Handbuch (Anm. 3/58), S. 574.
Protokoll, PV der SED, Nr. 10, 26.–27.3.1947.
Ebd.
Vgl. Kap. 7.1.
Protokoll, PV der SED, Nr. 11, 21.–22.5.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 10, 26.–27.3.1947.
Berechnet nach DY 30 IV 2/5/1368, S. 181.
Vgl. Kap. 4.3.2 und 4.3.5.
Protokoll, PV der SED, Nr. 12, 1.–3.7.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Aus dem Bericht des ZS-Mitarbeiters Hans Sawadzki, in: Protokoll, Bln LV der SED, 3.9.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Berechnet nach: Aufstellung der neu gewählten Kreisvorstände der Berliner Kreise, Organisations-Abteilung, SED Großberlin, 17.9.1947, in: DY 30 IV 2/3/1626.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Ebd.
Protokoll, PV der SED, Nr. 14, 16.9.1947, in: DY 30 IV 2/1/026.
Ebd.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 14, 16.9.1947.
Ebd.
So Lehmann am 16.9.1947, ebd.
Protokoll, Bln LV der SED mit Kreisleitern, 8.7.1947. Die Kreisleiter waren Vorsitzende und Sekretäre im Stadtbezirk.
Protokoll, PV der SED, Nr. 8, 23.1.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 14, 16.9.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 12, 1.–3.7.1947.
Vgl. Kap. 7.1.
Vgl. Kap. 2.1 und den folgenden Abschnitt in diesem Kap.
Protokoll, PV der SED, 1, 25.9.1947, in: DY 30 IV 2/1/028.
Protokoll, PV der SED, 13, 20.–21.8.1947.
Mehr hierzu in Kap. 12.6.3.
Vgl. Kap. 9.3.7.
Protokoll, PV der SED, Nr. 12, 1.–3.7.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947.
Schlußwort Grotewohls, PV-Tagung, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 4.1.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 28.6.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 12, 1.–3.7.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Beschlußprotokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947, Anlage 2, in: DY 30 IV 2/1/023.
Protokoll, PV der SED, Nr. 1, 25.9.1947, in: DY 30 IV 2/1/028.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Zu Ackermanns „Schönfärberei“-Kritik an Wilhelm Koenen vgl. Kap. 9.3.7.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947. Wenn nicht anders angegeben bis auf weiteres: Ebd.
Ebd. (zitiert aus: Resolution der Kreiskonferenz in Erfurt vom 16. August 1947).
Von Matern vorgelesen, in: Protokoll, Bln LV der SED, 5.9.1947, in: Bln BPA, IV L-
2/1/022.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 28.6.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 8.7.1947, in: BPA, IV L-2/1/019.
Protokoll, Bln LV der SED, 26.7.1947.
Protokoll, Bln LV der SED mit Kreisleitern, 6.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Protokoll, Bln LV der SED, 13.8.1947. Das Protokoll ist unvollständig erhalten; wegen des Ausfalls einer Protokollantin fehlen u.a. Mitschriften der Diskussionsbeiträge von Hamacher und Harnisch.
Protokoll, PV der SED, Nr. 13, 20.–21.8.1947.
Vgl. Kap. 4.3.5.
Auf dem VII. Weltkongreß der Komintern 1935 stellte Dimitroff fest, daß man das Vertrauen der Arbeiterklasse nur dann verdienen könne, „wenn wir die Situation richtig einschätzen werden, nicht auf Grund unserer Wünsche, sondern auf Grund dessen, was in Wirklichkeit ist“. (Wilhelm Pieck/Georgi Dimitroff/Palmiro Togliatti, Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunisten im Kampf für die Volksfront gegen Krieg und Faschismus, Berlin (DDR) 1960, S. 169). Trotzdem nahm er im Verlauf des Kongresses, wie er in seinem Schlußwort sagte, das Bestreben wahr, „die konkrete Analyse der Wirklichkeit... durch irgendeine neue, versimpelte leblose Formel zu ersetzen und das von uns Erwünschte, das aber nicht existiert, als Wirklichkeit hinzustellen“. (VII. Kongreß der Kommunistischen Internationale. Gekürztes stenographisches Protokoll, Moskau 1939, S. 352.) Die unter Kommunisten gebräuchlichen Begriffe „Subjektivismus“und „Schönfärberei“benutzte Dimitroff nicht.
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Hurwitz, H. (1997). Krisen, die zur Offenbarung führten. In: Die Stalinisierung der SED. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85091-1_10
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