Zusammenfassung
Nach den Annahmen der sozialwissenschaftlichen Werteforschung haben Werte und Wertorientierungen sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene eine wichtige Integrations- und Steuerungsfunktion. Die Analyse politischer Wertorientierungen hilft einerseits, die Funktionsweise politischer Systeme zu erschließen. Andererseits besitzen Werte die Funktion von Orientierungsleitlinien für individuelle wie kollektive Formen des Zusammenlebens, weil sie entscheidungs- und handlungsanleitende Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster verkörpern. Sie beeinflussen Stabilität und Veränderung von Einstellungen und Verhaltensweisen (vgl. Dittrich 1982). Während die empirische Wertforschung als Teil der Empirischen Sozialforschung noch eine relativ junge Teildisziplin darstellt, wird die Bedeutung gesellschaftlicher Wertvorstellungen in der soziologischen Forschung schon früh thematisiert. Die klassische Studie Max Webers „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“, erstmals veröffentlicht im Jahre 1905, steht paradigmatisch für eine Forschungsperspektive, die Werte als Motive menschlicher Verhaltensweisen ansieht und deren traditionelle Wurzeln in der Religion vermutet (Weber 1965).
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Bauer, P. (1993). Theorie und Empirie Gesellschaftlichen Wertewandels. In: Ideologie und politische Beteiligung in der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zur sozialwissenchaftlichen Forschung , vol 123. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85087-4_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85087-4_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12482-7
Online ISBN: 978-3-322-85087-4
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