Zusammenfassung
In einem allgemeinen Sinne kennzeichnet der Begriff der Ideologie politische Einstellungsmuster, die entweder nach inhaltlichen oder formalen Merkmalen bestimmt werden. In der wissenschaftlichen Diskussion haben sich folgende Definitionskriterien als nützlich erwiesen: Shils (1955) und Converse (1964) betonen den Systemcharakter ideologischer Einstellungsmuster: die zusammenhängenden und aufeinander bezogenen Elemente des politischen Überzeugungssystems eines Individuums. Ideologie wird als System von Meinungen und Überzeugungen verstanden. Damit werden Kohärenz oder Konsistenz als Bedingung für einen Ideenkorpus angenommen, damit er zur Ideologie werden kann. Ideologie ist somit mehr als eine isolierte Idee oder Haltung. Werte, die unter diesen Einstellungsmustern eine dominierende Position einnehmen, haben eine integrative Funktion. Neben dem Systemcharakter ist der Aspekt der Reichweite ideologischer Einstellungen betont worden (Shils 1955, 1968; Bell 1960; Converse 1964; Lipset 1964). Dominante Prinzipien bzw. Werte nehmen Bezug auf viele politische Objekte der Gesamtgesellschaft oder von Teilbereichen der Gesellschaft. Damit handelt es sich um Weltanschauungen, die einen hohen Verbindlichkeitsgrad für das Individuum besitzen.
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Bauer, P. (1993). Politische Ideologie: Ein Überblick. In: Ideologie und politische Beteiligung in der Bundesrepublik Deutschland. Beiträge zur sozialwissenchaftlichen Forschung , vol 123. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85087-4_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12482-7
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