Zusammenfassung
Man weiß wenig von dem Lebensgang des Mathematikers Euklid von Alexandria. Um 300 v. Chr. hat er gelebt; aber die Jahreszahlen seiner Geburt und des Todes sind nicht überliefert. Er stammte aus Griechenland und war Anhänger der Philosophie Platons. Wahrscheinlich hat er sich an der Akademie Platons in Athen ausgezeichnet, so daß Ptolemäus I., der Nachfolger Alexanders des Großen, Grund genug sah, ihn zum Leiter der Universität Alexandria zu machen. Von seiner Wirksamkeit in Alexandria sind uns nur wenige Anekdoten überliefert. Außerdem haben wir sein großes, durch die Jahrtausende aktuelles Werk, die „Elemente“. Die wenigen Geschichten über Euklid sind geeignet, uns seine Denkweise zu verdeutlichen. Da wird von einem reichen Studenten erzählt, der nach dem ersten Unterricht den Meister gefragt habe, was man denn mit der Mathematik verdienen könne. Euklid forderte seinen Diener auf, dem Schüler ein paar Groschen zu geben, da er aus der Mathematik offenbar materiellen Gewinn erwarte. Die Forschungen Euklids waren — ganz im Geiste Platons — auf die reine Erkenntnis gerichtet, nicht auf „praktische“ Anwendungen oder gar auf materiellen Gewinn. Platon wollte durch die Beschäftigung mit der Mathematik der „Idee des Guten“ näherkommen.
Es gibt in der Mathematik keinen „Königsweg“ Euklid (mehrfach mündlich überliefert)
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Literatur
Michelsen, J. A.: Euklids Elemente, für den gegenwärtigen Zustand der Mathematik dargestellt. Berlin 1791.
Stamatis, E. S.: Über Euklid, den Mathematiker. Das Altertum, Band 9, Heft 2, Berlin 1963, S. 78–84.
Franz, W.: Euklid aus der Sicht der mathematischen Welt der Gegenwart. Frankfurter Universitätsreden, Heft 38. Frankfurt/M. 1965.
Euklid: Die Elemente. Hrsg. C. Thaer. Darmstadt 1975.
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© 1990 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Meschkowski, H. (1990). Euklid. In: Denkweisen großer Mathematiker. Geschichte der Mathematik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85073-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85073-7_2
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