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Part of the book series: Facetten ((FAC))

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Zusammenfassung

Der Begriff des wissenschaftlichen Fortschritts wird heute, wie in den Kapiteln 1 und 2 ausgeführt worden ist, von verschiedenen Parteien außerhalb des Laboratoriums angegriffen. Die Wissenschaftler selbst nehmen von diesen Strömungen kaum Notiz; und wenn sie sich auf eine Aussage festlegen müßten, würden sie sich mit der Behauptung von George Sarton, dem ersten modernen Wissenschaftshistoriker, identifizieren wollen:

Definition: Die Wissenschaft ist systematisiertes positives Wissen oder was zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten dafür gehalten wurde.

Theorem: Der Erwerb und die Systematisierung positiven Wissens sind die einzigen menschlichen Tätigkeiten, die wahrhaft kumulativ und fortschreitend sind.

Korollar: Die Wissenschaftsgeschichte ist die einzige Geschichte, die den Fortschritt der Menschheit illustrieren kann. In der Tat hat der Fortschritt auf Gebieten, die nicht zur Wissenschaft gehören, keine bestimmte und unzweifelhafte Bedeutung.1

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Literatur

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  6. Der Titel wird gewöhnlich mit „On the Method of Theoretical Physics“ übersetzt. Dies war der Herbert-Spencer-Vortrag, den Einstein am 10. Juni 1933 in Oxford hielt. Das Originalmanuskript von Einsteins Aufsatz war in Deutsch verfaßt und ist in seiner Sammlung Mein Weltbild (Frankfurt am Main: Ullstein, 1977), S. 113-19 publiziert worden. Eine englische Übersetzung erschien 1933 bei Oxford University Press als kleines Büchlein, aber sie ließ viel zu wünschen übrig. Eine neue englische Übersetzung wurde (von Sonja Bergmann) angefertigt, als Einstein später eine Sammlung seiner Aufsätze in Ideas and Opinions (New York: Crown, 1954) herausbrachte. Die Übersetzung erscheint auf den Seiten 270-76. Wenn ich aus Einsteins Aufsatz und aus seinen anderen Schriften zitiere, beziehe ich mich auf die Seiten der englischen Übersetzung in Ideas and Opinions, ich bin aber auf die entsprechenden deutschen Originale zurückgegangen und habe die publizierten englischen Texte-wo nötig-verbessert. In diesem Zusammenhang möchte ich mich beim Einstein-Nachlaß für die Erlaubnis bedanken, aus den Einsteinschen Schriften zu zitieren.

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  10. Zum Beispiel Einstein, Ideas and Opinions, S. 272. Die Zitate in den nächsten sechs Abschnitten stammen aus derselben Quelle, S. 273-76. [„Zur Methodik der theoretischen Physik“ in Mein Weltbild]

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  11. Im Aufsatz „Physik und Realität“, 1936-übersetzt als „Physics and Reality“, in Einstein, Ideas and Opinions, S. 294. [deutsches Original abgedruckt in Albert Einstein, Aus meinen späten Jahren (Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1979), S.68]

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  26. Einstein, Ideas and Opinions, S. 272 [Mein Weltbild, S. 114 u. 115].

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  28. Der Fall ist ganz allgemein. So baute sich Keplers Welt aus drei überlappenden thematischen Strukturen auf, von denen zwei alt und eine neu waren: das Universum als theologische Ordnung, das Universum als mathematische Harmonie und das Universum als physikalische Maschine. Newtons wissenschaftliches Weltbild enthielt noch deutlich animistische und theologische Elemente. Lorentz’ vorwiegend elektromagnetische Weltsicht war wirklich eine Mischung Newtonscher Mechanik der Massenpunkte, die die Bewegung von Elektronen bestimmte und Maxwells Physik kontinuierlicher Felder. Als Ernest Rutherford am 20. März 1913 an Niels Bohr, seinen neuen Schützling, schrieb, merkte er an: „Deine Ideen zum Ursprung der Wasserstoffspektren sind sehr geistreich und funktionieren anscheinend ganz gut; aber die Mischung aus den Planckschen Ideen [Quantisierung] mit der alten Mechanik macht es sehr schwer, sich eine physikalische Idee zu bilden, was die Basis sein Könnte.“ Tatsächlich war Bohrs Zugehen auf die neue Quantenmechanik über das Korrespondenzprinzip natürlich ein bewußter Versuch, von der klassischen Basis aus schrittweise den Weg zu finden.

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  29. Einstein, „On the Theory of Relativity“ in Ideas and Opinions, S. 246 [„Über Relativitätstheorie“ in Mein Weltbild, S. 131-32].

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© 1998 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden

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Holton, G. (1998). Einstein und das Ziel der Wissenschaft. In: Einstein, die Geschichte und andere Leidenschaften. Facetten. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85029-4_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85029-4_7

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