Zusammenfassung
Als sich 1977 in USA ein erlesener Kreis von Kernphysikern zu einer Konferenz zusammenfand, um auf die Anfänge ihrer Disziplin in den 1930er Jahren zurückzublicken, prägte Hans Bethe in seinem Eröffnungsvortrag unter der Überschrift «The Happy Thirties» das Motto für die Retrospektive seiner «community». Zwar räumte er ein, daß in politischer Hinsicht diese Zeit «anything but happy» gewesen sei: «Many of us in this room», so begann er seine Rede, «emigrated from Germany and Italy because of the dictatorships prevailing in these countries». Doch dann folgte ein großes «However» und ein Loblied auf «a very happy period» wissenschaftlicher Entwicklungen.1 Von der Kernphysik, auf die diese Sätze gemünzt waren, wird noch die Rede sein, ebenso von der Festkörperphysik: Diese beiden Fachgebiete erlebten seit den 1930er Jahren einen Boom ohnegleichen.2 Es gehört zu den Merkwürdigkeiten der Physikgeschichte, daß diese wissenschaftlich so erfolgreiche Ära für viele Physiker gleichzeitig eine Zeit der existentiellen Bedrohung oder zumindest extremer beruflicher Unsicherheit war. Selbst für die Erfolgreichsten unter den Emigranten bedeutete das Exil zuallererst einen Schritt ins Ungewiße.
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© 1993 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Eckert, M. (1993). Happy Thirties? Physiker im Exil. In: Die Atomphysiker. Facetten. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84991-5_8
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