Zusammenfassung
Der Poincarésche Wiederkehrsatz (Arbeit 5) zeigt, daß in einem mechanischen System irreversible Prozesse unmöglich sind. Für diesen Satz wird ein einfacher Beweis gegeben.
Die kinetische Theorie kann keine Erklärung irreversibler Prozesse liefern, wenn sie nicht die unglaubwürdige Annahme macht, daß nur jene Anfangszustände in der Natur realisiert werden, die sich irreversibel entwickeln, während die anderen Zustände, die vom mathematischen Standpunkt aus wahrscheinlicher sind, nicht auftreten. Es wird geschlossen, daß man entweder den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik oder die mechanische Wärmetheorie auf wesentlich verschiedene Weise formulieren oder aber die letztere Theorie gänzlich aufgeben muß.
Ursprünglich veröffentlicht in: Ann. Phys. [Leipzig] 57 (1896) 485–494.
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Literatur
H. Poincaré, Sur les équations de la dynamique et le probléme des trois corps, Acta math. 13, (1890) 1–270; der betreffende Satz S. 67–72.
H. Poincaré, Compt. rend. 108, (1889) 550–552; Vorlesungen über Thermodynamik, S. 294–296.
Jacobi, Dynamik, S. 93; Kirchhoff, Theorie der Wärme, S. 142–144.
Die v. Helmholtzsche Theorie der „zyklischen Systeme“in ihrer ursprünglichen Form dagegen würde von den Folgerungen des Poincaréschen Satzes mit betroffen werden, da sie in letzter Linie gleichfalls, wenn auch in anderer Form, auf die Hamiltonschen Gleichungen zurückgeht.
Neuerdings zusammengestellt in Boltzmanns „Vorlesungen über Gastheorie“, Bd. 1, 1896.
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© 1970 Friedr. Vieweg + Sohn GmbH, Verlag, Braunschweig
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Zermelo, E. (1970). Über einen Satz der Dynamik und die mechanische Wärmelehre. In: Kinetische Theorie II. WTB Wissenschaftliche Taschenbücher, vol 67. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84986-1_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84986-1_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-06067-1
Online ISBN: 978-3-322-84986-1
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