Zusammenfassung
Wir beginnen mit einer kurzen Übersicht über die historische Entwicklung. Kleinere Längen wurden zuerst durch Vergleich mit individuellen Körpermaßen gemessen. Daran erinnern heute noch alte Einheitennamen wie Spanne, Elle, Fuß, Klafter. Größere Entfernungen wurden auch ganz anders miteinander verglichen: Eine Stunde Weges, oder eine Tagesreise, jedoch brauchen wir darauf nicht einzugehen. Bald genügten Vergleiche mit den bei jedem Menschen unterschiedlichen Körpermaßen nicht mehr den steigenden Ansprüchen (z.B. der Landvermessung in Ägypten). Ein fester einheitlicher Maßstab mußte geschaffen werden. Dieser wurde meist von dem jeweiligen Herrscher festgelegt, und es ist leicht einzusehen, daß auf dem Gebiet der Maße und Gewichte bald eine verwirrende Vielfalt herrschte, die den sich ausweitenden Wirtschaftsverkehr zunehmend behinderte. Im Jahr 1800 gab es allein in Baden 112 verschiedene Ellen und 92 Flächeneinheiten. Gelegentlich wurden die Einheiten auch verändert. Es wird berichtet, daß der König von Preußen im Jahr 1804 dadurch sein Land vergrößert habe, daß er die Postmeile ummessen und verkleinern ließ, “so daß man jetzt of sieben Meilen fährt, und es sind nur vier da!” 1). Das ist ein Beispiel für die Unkenntnis der Invarianz von Größen.
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Literatur
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© 1977 B. G. Teubner, Stuttgart
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Kamke, D., Krämer, K. (1977). Die Realisierung der Längeneinheit. In: Physikalische Grundlagen der Maßeinheiten. Teubner Studienbücher. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84832-1_5
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