Zusammenfassung
Im August 1949 hatte die Sowjetunion—viel schneller als von den Amerikanern erwartet—mit der Zündung einer ersten Fissionsbombe und vier Jahre später mit der ersten Wasserstoffbombe die jeweiligen amerikanischen Entwicklungen nachvollzogen. Auch Großbritannien (erste Zündung einer Atombombe 1952) hatte seine Ambitionen auf diesem Gebiet deutlich gemacht, wahrend Frankreich mit Planungen für den Bau von eigenen Kernwaffen begann.2 Ende 1953 kam es daher zum Umschwung in der bisherigen Atompolitik der USA:
Auf außenpolitischer Ebene mußte den USA daran gelegen sein, die Verbündeten stärker an sich zu binden und auch die neutralen Nationen der Dritten Welt durch positive politische Schritte zu beeindrucken, da sich ihre Aufrüstungspolitik zunehmender Kritik ausgesetzt sah, die zudem von der Propaganda der UdSSR geschickt verstärkt wurde. In diesem Zusammenhang wurde die Idee geboren, die friedliche Anwendung der Kernenergie als »Gegengift« (antidot) zur Enthüllung der Fakten über die atomare Rüstung zu benutzen.
Atomenergie ist also das Zauberwort, das uns das Tor zum Morgen öffnet, das Tor zu einem Paradies.1
Rolf Dörge
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References
[Dö58], S. 453.
[Mü90], S. 4.
[Wei94a], S. 44f.
[Mü90], S. 4f.
[Hol94], S. 349. Und: [Wei94a], S. 45.
[Hol94], S. 349f.
[Wei94a], S. 46f.
[Mü90], S. 8.
Protokolle der Sitzungen des Präsidiums der Akademie vom 18.6. und 28.6.1955, jeweils TOP 7. BBA, PSP, 2/7.
Bericht von Heinz Barwich über die Tagung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR über die friedliche Anwendung der Atomenergie in Moskau vom 12.9.1955. BBA, RB, 1.
Bericht von Eberhard Leibnitz über die Tagung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR über die friedliche Anwendung der Atomenergie in Moskau vom 26.7.1955. A.a.O.
[Hol94], S. 352f.
[Mü90], S. 1f.
Laut Neues Deutschland (ND) vom 18.9.1955 nahm Professor Wilhelm Macke „als Vertreter“ der DDR an der Konferenz teil. Nach Mitteilung von Prof. Dr. Karl Lanius vom 28.7.1997 war die zweite Person Heinz Barwich.
ND vom 1.9.1955, S. 1. Und: PMA, NLU, NY 4182/978, Bl. 18–20. Vgl. auch (Arbeits-) Protokoll der Politbürositzung vom 27.9.1955, TOP 4. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2A/449.
[Mü90], S. 2.
[Are55], S. 508.
[Rad83], S. 79f.
[Dö58], S. 458.
Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es auch vorsichtige, warnende Stimmen gab. So schrieb etwa Werner Kliefoth: „Es bleibt dabei, die Entwicklung der Atomenergie, auch der friedlichen, ist ein Wagnis, ein Abenteuer mit großen Risiken belastet. Aller Optimismus—mag er aus Opportunismus oder Weltfremdheit resultieren—ist gefährlich, weil er das Bedrohliche nicht sieht.“ [Kli55], S. 444. Für die DDR führt Joachim Kahlert eine Arbeit Steenbecks an. Vgl. [Kah88], S. 29.
[Rad83], S. 93.
[Dö58], S. 459. Vgl. auch das ND vom 14.8.1955, S. 1, sowie: [Hey59], S. 98, und [Sel56], S. 5f.
So betonte etwa der bereits zitierte Dörge mit unverhohlenem Stolz, daß die pro Kopf der Bevölkerung erzeugte Elektroenergie in der DDR bereits über der in der Bundesrepublik liege. [Dö58], S. 451.
Der Sputnik I startete am 4. Oktober 1957. Das erste Kernkraftwerk, das ausschließlich für die Stromerzeugung gebaut wurde, war nach östlicher Lesart der erwähnte, graphitmoderierte und mit angereichertem Uran betriebene Reaktor in Woronesch (Obninsk). Er stand unter der Leitung von Dmitrij Blochinzew, wurde am 9. Mai 1954 erstmals kritisch und lieferte am 27. Juni 5 MW elektrischer Leistung. Die Prawda berichtete am 1. Juli von dem Kraftwerk. [Hol94], S. 347f. Von „westlichen“ Autoren wird hingegen eher das Kernkraftwerk in Shippingport (Pennsylvania, 2.12.1957) mit seinen 60 M We favorisiert. Vgl. etwa [Wei94a], S. 49, und [MÜ90], S. 402.
[Rad83], S. 160.
[Eck89b], S. 23. Selbst wenn die Kernphysik der „Kristallisationskern“ der vom Bund dominierten Forschungsförderung sowie der bundesdeutschen Großforschung werden sollte ([Tri95], S. 116), heißt das nicht, daß diese beiden Prinzipien in der Entwicklung der Kernforschung suspendiert worden wären.
[Sta81], S. 57, und [Mü90], S. 50–53.
[Sta81], S. 157, und [MÜ90], S. 87.
[Sta81], S. 155–158. Vgl. auch [Eck89b], S. 26.
Historischer Grund war, daß die Forschungskontrolle auf alliierter wie deutscher Seite bei den Wirtschaftsbehörden gelegen hatte. [Sta81], S. 144.
A.a.O., S. 167.
[MÜ90], S. 152.
[Rad83], S. 141f.
[Mü90], S. 163.
[Rad83], S. 145.
[Mü90], S. 167–181.
[Tri95], S. 115f.
A.a.O., S. 117.
[Eck89b], S. 74, und [MÜ90], S. 253f.
[Eck89b], S. 27. Vgl. dazu die einschränkenden Bemerkungen Wolfgang Müllers. [Mü90], S. 377–379.
[Eck89b], S. 27f, [Rad83], S. 90f, und [Rad95], S. 61.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 1–7.
Eine erste Vorlage, die das Zeichen Zöllners trägt, datiert vom 23.3.1954. PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/419, Bl. 46–49.
Bemerkungen zur zweitägigen Hochschulkonferenz am 31.10. und 1.11.1953 in Leipzig vom BBA, VA, 12903. In der Tat konnten Isotope in der Bundesrepublik zu diesem Zeitpunkt bereits aus England bezogen werden. [Eck89a], S. 122.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 16–19.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 8–14.
[Ho194], S. 355. Und: ND vom 18.1.1955, S. 1.
Beachte auch die einen Tag zuvor erfolgte Gründung der Abteilung für Technik beim Ministerium des Innern (vgl. Weiter unten).
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 22–25.
Ihr gehörten schließlich Robert Rompe, Max Volmer, Walter Friedrich, Heinrich Bertsch, Gustav Hertz, Karl Lohmann, Hans Wittbrodt, Gustav Richter, Georg Otterbein, Bertram Winde und Karl-Heinz Krebs als Sekretär an. BBA, AKL, 347.
Erklärung der Akademie zum Beschluß der Regierung der UdSSR über den Aufbau eines kernphysikalischen Forschungszentrums. BBA, AKL, 89. Und: ND vom 26.1.1955, S. 2.
Neben der Durchsicht des ND von 1955 gründet sich diese Einschätzung auf Zusammenstellungen von entsprechenden Artikeln der Tagespresse in den Mitteilungsblättern der DAW.
Ähnliche Abkommen wurden ebenfalls mit Bulgarien, China, der ČSR, Polen, Rumänien und Ungarn abgeschlossen. Vgl. ND vom 9.8.1955, S. 1.
Abkommen vom 28.4.1955. BAB, DF-1 (AKK), 878. Vgl. a. [Rei99], S. 145–147.
D.h., sie hatten sich seit einigen Jahren nicht mehr mit aktuellen Fragen beschäftigt, die mit dem Bau von Atombomben in Zusammenhang standen.
Wie Briefe an Hans Wittbrodt zeigen, deutete sich das ab Sommer 1954 an. BBA, VA, 13003/2. Beachte auch den zeitlichen Zusammenhang zur Diskussion zwischen Zöllner, Wittbrodt, Rompe und Lanius.
Darunter befanden sich Heinz Barwich, Justus Mühlenpfordt, Hans-Joachim Born und Nikolaus Riehl. Bericht über die zurückkehrenden SU-Spezialisten vom 31.12.1954, offenbar vom MfS angefertigt. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/56. (Notabene: Zwischen Juli 1953 und November 1955 „bestand die Staatssicherheit (…) nicht als selbständiges Ministerium, sondern als Staatssekretariat mit relativer Eigenständigkeit innerhalb des Ministeriums des Innern.“ [Deu95], Bd. VIII, S. 8. In diesem Buch wurde auf eine entsprechende Kennzeichnung verzichtet.)
[Bar67], S. 167f.
Quantitative Analysen hierzu fehlen. Burghard Ciesla schätzt einen Anteil von 20 bis 25 % aller Spezialisten. [Cie93], S. 29. Der Prozentsatz bei den Kernphysikern dürfte aber höher gelegen haben.
[Bar67], S. 179. Diese beiden Herren, so Barwich, seien aber nicht von der Botschaft der DDE, sondern vom MfS gewesen—eine wahrscheinlich richtige Einschatzung, wie die Akten zeigen, die sich in den Beständen Büro und Nachlaß Ulbricht finden ließen. Vgl. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/56 bzw. DY 30/J IV 2/202/325, sowie NLU, NY 4182/978. Tatsächlich wurde für die „Betreuung“ der Spezialisten aus Flugzeugindustrie und Kernphysik Ende 1955 sogar eine eigene Abteilung im MfS gebildet. Vgl. [HHA97], S. 28.
Liste der deutschen Spezialisten, Arbeiter und ihrer Familien, die von der Arbeit in der UdSSR entbunden werden und in die Heimat zurückkehren wollen (vermutlich von Ende 1954). PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/325.
PMA, NLU, NY 4182/934, BL 131.
An diesem Tag waren unter anderem Heinz Barwich und Nikolaus Riehl unter den Heimkehrern, während von Ardenne mit seinem „Kollektiv“ bereits am 23.3. eingetroffen war ([Ard86], S. 255) und Gustav Richter noch bis in den Mai warten mußte (Interview mit Prof. Dr. Gustav Richter vom 15.2.1995).
Protokoll der Sitzung des Präsidiums der Akademie vom 14.4.1955, TOP 2. BBA, PSP, P 2/7.
PMA, NLU, NY 4182/978, Bl. 3.
[Rie88], S. 77f.
PMA, NLU, NY 4182/978, BL 6.
Anfang Februar überlegten Fritz Hilbert vom Staatssekretariat für Hochschulwesen sowie Hans Wittbrodt gemeinsam, wo die zurückkehrenden Spezialisten am besten angestellt werden könnten. Die Unterlagen, die sie dazu anfertigten, weisen darauf hin, daß ursprünglich viel geringere Gehälter eingeplant waren, als später—vermutlich angesichts der zahlreichen Abwanderungen in die Bundesrepublik—ausgehandelt wurden. Auch wurden schließlich auf Anregung einiger Spezialisten Institute gegründet, die Anfang des Jahres so offenbar nicht vorgesehen worden waren. Vgl. [Rei99], S. 127.
(Arbeits-) Protokoll der Sekretariatssitzung vom 13.7.1955, TOP 3. PMA, SK, DY 30/J IV 2/3A/477. Vgl. auch Protokoll der Sitzung des Präsidiums der Akademie vom 14.4.1955, TOP 2, und vom 7.6.1955, TOP 5. BBA, PSP, P 2/7.
(Arbeits-) Protokoll der Sekretariatssitzung vom 17.11.1955, TOP 3. PMA, SK, DY 30/J IV 2/3A/495.
Es liegt nahe, daß die strenge Geheimhaltung eine Beratung im Politbüro bis dahin verhinderte, zumal nicht nur die Aktivitäten auf dem Gebiet der Kernforschung, sondern ebenso der Aufbau der Nationalen Volksarmee (NVA) noch nicht bekannt werden sollten. Zu untersuchen wäre in diesem Zusammenhang vor allem die Rolle der sowjetischen Seite.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 67–74.
(Arbeits-) Protokoll der Politbürositzung vom 27.9.1955, TOP 4. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2A/449.
(Arbeits-) Protokoll der Politbürositzung vom 11.10.1955. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2A/451.
A.a.O.
Vgl. a. die Dissertation zur Geschichte der Kernenergiewirtschaft der DDE von Mike Eeichert ([Eei99]), Kapitel II und III.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 22–25.
A.a.O., Bl. 69f.
(Reinschriften-) Protokoll der Politbürositzung vom 11.10.1955, TOP 3. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2/445 (Anlage Nr. 1 vom 2.11.1955).
Plan der Maßnahmen auf dem Gebiet der Kernphysik und ihrer Anwendungsgebiete. BAB, DF-1 (AKK), 878.
Zu diesem Zeitpunkt war Volmer schon zum neuen Präsidenten der Akademie gewählt worden (am 8.12.1955). Für Hertz sprach zweifellos, daß er Atomphysiker war, eine lange Erfahrung auf dem Gebiet besaß und als Nobelpreisträger die höchste internationale Reputation aller Ratsmitglieder hatte. Da Hertz keineswegs als „fortschrittlicher“ Wissenschaftler galt, war selbstverständlich, daß der Stellvertreter ein SED-Mann zu sein hatte.
Unabhängig, welcher der Listen man folgt: acht der Herren waren Parteimitglieder. Vgl. die entsprechenden Listen in PMA, PB, DY 30/J IV 2/2/445, BAB, DF-1 (AKK), 856, und BBA, AKL, 347. Zu den Mitgliedern gehörten u.a. Manfred von Ardenne, Heinz Barwich, Hans-Joachim Born, Walter Friedrich, Kurt Hager, Gustav Hertz, Wilhelm Macke, Karl Rambusch, Robert Rompe, Fritz Selbmann, Max Volmer und Gerhart Ziller.
Vgl. [Win61], S. 7.
A.a.O., S. 7f.
Vgl. [Sta97].
Vorlage für die 22. Tagung des Wissenschaftlichen Rates am 16.9.1963, TOP 1, und Protokoll der Tagung. IfH, 382.
Vgl. den Ministerratsbeschluß in BAB, DF-1 (AKK), 856.
PMA, AuW, DY 30/IV 2/2.029/160, Bl. 74.
Interview mit Prof. Dr. Bertram Winde vom 12.2.1996. Winde, der aus dem von Rompe geleiteten Institut für Strahlungsquellen kam, trat zum 1.11.1955 als Abteilungsleiter in das Amt für Kernforschung und Kerntechnik (AKK) ein und wurde im Laufe des Jahres 1956 Stellvertreter Rambuschs. Nachdem dieser Anfang 1961 als Nachfolger Max Steenbecks zum Wissenschaftlich-Technischen Büro für Reaktorbau (WTBR) gewechselt war, avancierte Winde erst zum kommissarischen, kurz vor dessen Abwicklung dann zum Leiter des AKK.
Gleiches gilt für den Flugzeugbau. Nachfolger Stophs als Minister des Innern wurde Karl Maron.
So wurde das ZfK durch die Bauunion Süd der Volksarmee errichtet. Interview mit Prof. Dr. Bertram Winde vom 12.2.1996.
Halbjahresbericht des AKK vom 17.7.1956. BAB, DF-1 (AKK), 43.
Selbmann an Ulbricht vom 15.8.1956. BAB, DF-1 (AKK), 860.
Fischbach (Büro des Präsidiums des Ministerrates) an Rambusch vom 2.11.1956. BAB, DF-1 (AKK), 856. Interessanterweise wurde Selbmann zur selben Zeit auch der Vertreter der Belange der DAW in der Regierung, worauf die Akademiespitze bei einem Gespräch mit Ministerpräsident Grotewohl gedrungen hatte. PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/370, Bl. 6f.
Neben dem ZfK wurden noch weitere Kernforschungseinrichtungen in Sachsen angesiedelt, etwa das Institut für angewandte Physik der Reinststoffe (unter Ernst Rexer) in Dresden oder die Institute für angewandte Radioaktivität (unter Carl Friedrich Weiss) und physikalische Stofftrennung (unter Justus Mühlenpfordt) in Leipzig. Die sachlichen Gründe für die Standortwahl waren offensichtlich die Nähe der Technischen Hochschule in Dresden, einiger kernphysikalischer Gruppen an der Karl-Marx-Universität in Leipzig sowie das industrielle Potential der Region. So wurde die Produktion kernphysikalischer Geräte u.a. bei den VEB Vakutronik, Transformatoren- und Röntgenwerk sowie Laborbau (sämtlich in Dresden) aufgenommen. Vgl. (Ram60].
Weitere Zuarbeiten von Miersdorfer Mitarbeitern wurden durch Hermann Meier und Ludwig Wieczorek erbracht. Rompe an Generalmajor Menzel, Abteilung Finanzen im MdI, vom 30.6.1955, und Barwich an Rambusch vom 22.9.1955. FZR, 0/200.
Interview mit Prof. Dr. Karl Friedrich Alexander vom 18.12.1995.
A.a.O. Und: Aktenvermerk von Rompe und Barwich vom 24.6.1955. BAB, DF-1 (AKK), 860.
Dazu ist es dann aber nie gekommen. Aktennotiz Barwichs über eine Besprechung im ZK am 1.8.1955 vom 2.8.1955. FZR, 0/200.
Protokoll über die Tagung des Kleinen Beirates am 13.9.1955 vom 14.9.1955. FZR, 0/200.
Bericht über die Leistungen des sowj. Vertragspartners … vom 9.7.1956. BAB, DF-1 (AKK), 878.
Rambusch über Stoph an Grotewohl vom 13.8.1956. BAB, DF-1 (AKK), 43.
BeschlußVorschlag vom 4.9.1956. (Arbeits-) Protokoll der Politbürositzung vom 12.9.1956, TOP 5. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2A/518.
Diese Einschätzung äußerte auch Prof. Dr. Bertram Winde im Interview vom 12.2.1996.
PMA, NLG, NY 4090/560, Bl. 122.
Interview mit Prof. Dr. Karl Friedrich Alexander vom 18.12.1995.
Protokoll über die Tagung des Kleinen Beirates am 13.9.1955, TOP 9. FZR, 0/200.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/288, Bl. 72.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/419, Bl. 85–89.
Interview mit Prof. Dr. Karl Friedrich Alexander vom 18.12.1995.
PMA, AW, DY 30/IV 2/9.04/419, Bl. 97f.
[Soz56], Bd. I, S. 384.
(Arbeits-) Protokoll der Sekretariatssitzung vom 2.10.1957, TOP 5. PMA, SK, DY 30/J IV 2/3A/584.
So betrug der Anteil der Braunkohle an der Produktion von Primärenergieträgern 1950 fast 93 %. [Kah88], S. 26.
A.a.O., S. 25f.
PMA, AuW, DY 30/IV 2/2.029/43, Bl. 227–231.
[Wei97], S. 313.
[Rei96], S. 308. Diese Forderung findet sich bereits in der Vorlage zur Bestätigung durch das Politbüro vom 3.10.1955. (Arbeits-) Protokoll der Politbürositzung vom 11.10.1955. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2A/451. (Vgl. auch: (Reinschriften-) Protokoll der Politbürositzung vom 11.10.1955, TOP 3 (Anlage 1). PMA, PB, DY 30/J IV 2/2/445.) Offenbar wirkten die Konferenzen des Sommers in Moskau und Genf hier katalytisch, denn bis zum Juli scheint die Frage der Energiegewinnung noch nicht derart imminent gewesen zu sein, wie sie es dann schnell wurde—Ambitionen von Wissenschaftlern und S ED-Führung dürften sich hier gegenseitig stark beflügelt haben. Vgl. auch [Rei99], S. 176.
[Rei96], S. 308f.
Ulbricht an Chruschtschow vom 11.2.1956. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/28.
Chruschtschow an Ulbricht vom 13.3.1956. A.a.O.
Zusammenfassender Bericht der Kommission „Elektroenergie aus Kernkraft“ des Wissenschaftlichen Rates. BAB, DE-1 (SPK), 48837.
[Soz56], Bd. I, S. 97.
Hertz und Rambusch an den Ministerrat vom 9.7.1956. BAB, DF-1 (AKK), 79. Der Beschlußentwurf für den Wissenschaftlichen Rat war bereits im Juni bei Selbmann formuliert worden. Vgl. Selbmann an Rambusch vom 27.6.1956. A.a.O.
[Rei96], S. 319f, und [Ham96], S. 41.
Bericht über die Verhandlungen über den Bau eines Atomkraftwerkes am 26.9.-5.10.1956, undatiert. BAB, DF-1 (AKK), 43.
Bericht über den Stand der Arbeiten am Atomkraftwerk I vom 13.10.1956. BAB, DF-1 (AKK), 859.
Rambusch an Selbmann vom 22.2.1957. A.a.O. Ausführlicher beschreibt Reichert die Standortsuche ([Rei99]f S. 182–185).
[Ram60], S. 936.
[Soz56], Bd. I, S. 249.
[Sel56], S. 14.
[Mü90], S. 89f.
Vgl. [Kow61], Anhang I.
[Her87], S. 83.
A.a.O., S. 538f.
In der Vorgeschichte des CERN gab es ebenso Vorschläge für Beschleuniger wie Kernreaktoren, aber von Reaktoren zu sprechen, bedeutete, direkt auf militärische Potentiale anzuspielen, was sich nicht als mehrheitsfähig erwies. A.a.O., S. 87–89.
Vgl. [Kow61], Anhang IV, S. 11f.
Vgl. [Her87], S. 141,
A.a.O., S. 336.
Vgl. das Memorandum by the President vom 16.2.1955. CAG, A 103, CERN/129.
Procedure over Applications for Membership, am 24.2.1955 vom Rat angenommen. A.a.O., CERN/129 Rev.
[Bir60], S. 13. (Hervorhebungen im Original.) Während die Auslassung der Volksrepublik China im Original auf die schwerwiegenden Differenzen zwischen den KP Chinas und der Sowjetunion im Erscheinungsjahr der deutschsprachigen Übersetzung zurückzuführen sein könnte, bleibt rätselhaft, welchem Fehler Ungarn zum Opfer gefallen ist.
Vgl. etwa Visit to Moscow, Vorlage zum 6. Treffen des Ratsausschußes vom 30.5.1956. CAG, A 103, CERN/18C.
Vgl. etwa [Hä57], S. 753, und [Bir60], S. 13.
Aktennotiz vom 23.1.1956. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/21.
Gleichzeitig soll natürlich nicht unterschlagen werden, daß die Mitarbeit der östlichen Staaten auch handfeste finanzielle und personelle Vorteile versprach.
Ulbricht an Chruschtschow vom 26.1.1956. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/28.
(Reinschriften-) Protokoll der Politbürositzung vom 7.2.1956, TOP 2, und vom 13.3.1956, TOP 18. PMA, PB, DY 30/J IV 2/2/460 bzw. 463.
Beratung über die Frage der Organisierung des Ost-Institutes für Kernforschung, Vorläufiges Verzeichnis der Delegationen der Beratung. BAB, DF-1 (AKK), 43.
Beratung über die Frage der Organisierung des Ost-Instituts für Kernforschung am 22.3.1956, Rede des Mitglieds der Delegation der Deutschen Demokratischen Republik, Gen. [sic!] G. Hertz. BAB, DF-1 (AKK), 43.
Kurze Notiz über die Moskauer Verhandlungen zur Gründung des Vereinigten Instituts für Kernforschung vom 28.3.1956, verfaßt von Ernst Wolf. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/28.
BAB, DF-1 (AKK), 57. Und: Bericht über die bisherige Tätigkeit des VIK, eingereicht zur Dienstbesprechung des MWT am 30.10.1968. DF-4 (MWT), 22483.
Beratung über die Frage der Organisierung des Ost-Institutes für Kernforschung, Protokoll der Sitzung der Leiter der Delegationen vom 26.3.1956, 18.00 Uhr. BAB, DF-1 (AKK), 43. Für China, Nordkorea und Mongolien war das Institut natürlich nicht „östlich“. Vgl. [Hol94], S. 354.
Tatsächlich blieben Danysz und Votruba drei Jahre im Amt. Blochinzew fungierte bis 1965 als Direktor, anschließend übernahm diesen Posten für 24 Jahre Nikolai Bogoljubow.
(Arbeits-) Protokoll der Sekretariatssitzung vom 7.5.1956, TOP 26. PMA, SK, DY 30/J IV 2/3A/513.
Visit to Moscow, Vorlage zum 6. Treffen des Ratsausschußes (31.5.1956) vom 30.5.1956. CAG, A 103, CERN/18C. Und: The Joint Institute of Nuclear Studies, DUBNO, and Russian Progress in Magnetrons and Klystrons, vermutlich von Ende 1958. CAG, F 407.
Vgl. [Wei91], S. 269, und [Hä57], S. 761.
[Ho194], S. 354.
Visit to Moscow, Vorlage zum 6. Treffen des Ratsausschußes (31.5.1956) vom 30.5.1956. CAG, A 103, CERN/18C.
[Loc75], S. 2.
Aktennotiz vom 23.1.1956. PMA, BUl, DY 30/J IV 2/202/21.
Auszug aus den Minutes of the Thirteenth Meeting of the Committee of Council vom 14.11.1957. CAG, E 171.
[Loc75], S. 3f.
Dr. Kriele an Bakker vom 12.11.1959. CAG, G 152, B1-0-3.
Nach Aussage von Prof. Lanius hatte Zöllner die Arbeit im ZK der SED zunehmend satt und sich daher bemüht, in die Forschung entlassen zu werden, was etwa im Sommer 1956 geschah. Nach kurzem Zwischenaufenthalt in Miersdorf wurde er Anfang 1957 als einer der ersten DDR-Physiker nach Dubna delegiert, wo er offenbar bis zu seiner CERN-Delegierung blieb. Nach seiner Rückkehr in die DDR arbeitete er an der Humboldt-Universität. Zöllner starb Ende 1969.
Undatierter Bericht über den Austausch von Wissenschaftlern zwischen Ost und West, vermutlich von 1962. GAG, G 152.
Das wird in einer Information Zöllners an Ulbricht (vermutlich aus dem Sommer 1954) reflektiert. Vgl. PMA, NLU, NY 4182/934, Bl. 125f.
Vgl. [Rad83], S. 39 und S. 48.
In der Bundesrepublik hatte sich Heisenberg sehr dafür eingesetzt, daß sein Max-Planck-Institut für Physik den Zuschlag für den ersten deutschen Reaktor bekommen sollte. Als Adenauer sich allerdings für Karlsruhe als Standort entschied, zog Heisenberg sich aus der Kernforschung in die Hochenergie-, Astro- und Plasmaphysik zurück. [Mü90], S. 129–140. Auch in der Akademie sfheint es anfangs höhere Partizipationserwartungen gegeben zu haben, da man im Juli 1955, als noch alles in der Schwebe zu sein schien, empfahl, „zu gegebener Zeit eine besondere Sektion für Kernforschung zu bilden.“ Protokoll der Sitzung des Präsidiums der Akademie vom 26.7.1955, TOP 7. BBA, PSP, P 2/8.
Das erlaubte es dem Großteil der bundesdeutschen Energiewirtschaft, „bis in die späten sechziger Jahre gegenüber der Kerntechnik in einer zögernden Position (zu verharren), denn an weniger riskanten Energieträgern bestand kein Mangel.“ [Rad95], S. 69.
Vgl. insbesondere [Rei99], Kapitel III.
Das bilaterale Forschungsreaktorabkommen zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland, das Maier-Leibnitz den Kauf eines kommerziellen amerikanischen Reaktors erst gestattete, wurde am 13. Februar 1956 unterzeichnet. Der Garchinger Forschungsreaktor wurde am 31. Oktober, der Rossendorfer am 16. Dezember 1957 in Betrieb genommen.
Diese Überbetonung der Kernenergie manifestierte sich allerdings nicht in einer Aufwertung des AKK. Vielmehr führte seine Bildung dazu, daß es in der DDR mit dem AKK, der Akademie und dem Zentralamt für Forschung und Technik für einige Zeit drei staatliche Stellen gab, die mit sich teilweise überschneidenden forschungspolitischen Aufgaben betraut waren.
[Rad90], S. 31.
Daß diesen jungen Physikern bereits derart viel Verantwortung zugebilligt wurde, zeigt darüber hinaus die Bedeutung, die seitens der Partei der Kaderauswahl beigemessen wurde, und den Mangel an erfahrenen Wissenschaftlern mit SED-Mitgliedschaft.
Zu diesem Preis gehörten neben dem Miersdorfer Institut noch die Einrichtung in Berlin-Buch sowie die Institute für physikalische Stofftrennung und angewandte Radioaktivität in Leipzig.
Auch Animositäten unter den Spezialisten konnten somit durch räumliche Trennung entschärft werden.
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© 2001 B. G. Teubner GmbH, Stuttgart/Leipzig/Wiesbaden
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Stange, T. (2001). Die Freigabe der Kernforschung. In: Institut X. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84802-4_3
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