Zusammenfassung
Zur Geschäftsprozessmodellierung gehört als unabdingbarer Teil die Dekomposition auf mehreren Abstraktionsebenen. Derartige Geschäftsprozessmodelle sind aber oft nicht nachvollziehbar und daher auch weder bewertbar noch diskutierbar. Deshalb können sich Software-Entwickler erfahrungsgemäss trefflich über verschiedene Verfeinerungsmöglichkeiten eines Geschäftsprozesses streiten. Das liegt daran, dass Dekomposition ein unbewusster, kreativer Akt jedes einzelnen Modellkonstrukteurs ist.
Eine Verbesserung dieser Situation kann durch die Übertragung von Resultaten der Gestalttheorie erreicht werden. Theoretische Überlegungen zur Zerlegung von Prozessen stellt Rupert Riedl in seinem Buch „Begriff und Welt“ vor: Dekomposition geschieht mit Hilfe von Merkmalen. Auch Dekompositionskriterien der Geschäftsprozessmodellierung sind Merkmale im Sinne der Gestalttheorie. Ihre Bewusstmachung und Explizitheit führt zu einer verbesserten Nachvollziehbarkeit von Geschäftsprozessmodellen. Dieser Aufsatz versucht in diesem Zusammenhang folgende Fragen zu klären:
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Was ist Geschäftsprozessdekomposition?
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Welche Parallelen und Unterschiede gibt es im Vergleich zur Datendekomposition?
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Wie kann die Geschäftsprozessdekomposition von Erkenntnissen der Gestalttheorie profitieren?
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Literatur
Gaitanides, Michael (1983): Prozessorganisation, Entwicklung, Ansätze und Programme prozessorientierter Organisationsgestaltung. München
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Holl, Alfred (1999): Empirische Wirtschaftsinformatik und Erkenntnistheorie, in: Becker, Jörg u. a. (ed.): Wirtschaftsinformatik und Wissenschaftstheorie — Bestandsaufnahme und Perspektiven. Frankfurt, S. 165–207
Lorenz, Konrad (1959): Gestaltwahrnehmung als Quelle wissenschaftlicher Erkenntnis. Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie 6, S. 118–165
Riedl, Rupert (1987): Begriff und Welt — Biologische Grundlagen des Erkennens und Begreifens. Berlin, Hamburg
Scheer, August-Willhelm (1998): ARIS — Vom Geschäftsprozess zum Anwendungssystem. Berlin, Heidelberg, New York
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© 2000 B. G. Teubner Stuttgart · Leipzig · Wiesbaden
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Holl, A., Krach, T., Mnich, R. (2000). Geschäftsprozessdekomposition und Gestalttheorie. In: Britzelmaier, B., Geberl, S. (eds) Information als Erfolgsfaktor. Teubner-Reihe Wirtschaftsinformatik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84796-6_17
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Print ISBN: 978-3-519-00317-5
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