Zusammenfassung
Eine internationale Legaldefinition für Finanzkonglomerate hat sich aufgrund der unterschiedlichen Strukturen des Finanzsektors und der unterschiedlichen nationalen aufsichtsrechtlichen Gegebenheiten bisher noch nicht herausgebildet. Als zentrales Charakteristikum kristallisiert sich allerdings bei allen nationalen Definitionen das Angebot verschiedener Finanzdienstleistungen durch einen Untemehmens-komplex, welcher unterschiedliche Beteiligungsunternehmen oder auch die enge Kooperation unabhängiger Unternehmen umfaßt, heraus. Auf europäischer Ebene wird der Begriff darüber hinaus unter aufsichtsrechtlichen Gesichtspunkten abgegrenzt. Bei einem Finanzkonglomerat handelt es sich demnach um „a group of companies, whose activities largely, though not necessarily wholly, consist of providing financial services in different sectors.
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Literatur
Commission of the European Communities, Banking Advisory Committee (Financial conglomerates), 1991, S. 4.
Vgl. Kuntze, Wolfgang (Allfinanzkonzepte), 1990, S. 40
OECD (ed.) (Financial Services), 1992, S. 4
sowie Wienberg, Klaus (Adressenausfallrisiken), 1993, S. 37 – 38.
Zur Abgrenzung zwischen dem Universalbankensystem und dem Trennbankensystem sowie zu einer Effizienzanalyse des deutschen Universalbankensystems vgl. Kolbeck, Rosemarie (Universalbankensystem), 1994, S. 1858 – 1867.
Zu den europäischen Bankensystemen vgl. Deutsche Bundesbank (ed.) (conference), 1990, S. 88 – 90.
Nach dieser Interpretation wäre bereits die deutsche Universalbank als Finanzkonglomerat zu bezeichnen. Vgl. Schneider, Uwe H. (Allfinanzkonzerne), 1990, S. 1649.
Die jeweils existierenden Tochterunternehmen stellen entweder Eigengründungen dar oder wurden akquiriert, eine Holding als Dachgesellschaft wird dagegen dadurch etabliert, daß ein Unternehmen eine Tochtergesellschaft gründet, welcher sie die aufsichtspflichtige Geschäftstätigkeit überträgt und anschließend selbst zur konzernleitenden Holding wird.
Insbesondere in Deutschland, Großbritannien und Frankreich ist bereits jede größere Bank mit Versicherungstöchtern ausgestattet. Zu den europäischen Konzernstrukturen vgl. insbesondere Lafferty Business Research (Winning strategies), 1991.
Vgl. hierzu Lafferty Business Research (Winning strategies), 1991.
Vgl. Rudolph, Bernd (Versicherungsmarkt), 1987, S. 657 – 658
Betsch, Oskar (Allfinanz), 1992, S.3.
Die steuerlichen Anreizeffekte bestehen im wesentlichen in der steuerlichen Absetzbarkeit der Versicherungsbeiträge und der Steuerfreiheit der Versicherungsleistungen. Zu den in den einzelnen EU-Ländern jeweils existierenden Steuervergünstigungen vgl. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (Lebensversicherungsmärkte), 1992, S. 48 – 49.
Ein solches Produkt stellt beispielsweise der Sparplan mit Versicherungsschutz dar, der sowohl der Risikoabsicherung als auch der Vermögensbildung dient.
Vgl. Remsperger, Hermann (Allfinanz-Strategien), 1989, S. 304.
Vgl. Grandi, Marcel (Rahmenbedingungen), 1990, S. 25 – 26.
Vgl. Wagner, Philipp (Allfinanzkonzeme), 1991, S. 73.
Vgl. Grimm, Andrea (Motive), 1987, S. 36.
Vgl. Gardener, Edward P.M. (Financial Conglomerates), 1990, S. 67.
Zur Diskussion der tatsächlichen Existenz solcher Kostendegressionseffekte für den Bankbereich vgl. Uhle, Carlhans (Effizienzkriterium), 1993, S. 260 – 263.
Eine ähnliche Analyse für den Versicherungsbereich findet sich in Kotsch, Harald (Größenvorteile), 1990.
Vgl. Grimm, Andrea (Motive), 1987, S. 55 – 65.
Für den europäischen Raum wurden bisher keine derartigen Studien durchgeführt. Amerikanische Studien zum Nachweis des Diversifikationspotentials bei einem Engagement von Banken im Nichtbankenbereich stehen zwar zur Verfügung, lassen aber insgesamt angesichts der teilweise widersprüchlichen Ergebnisse keine eindeutigen Aussagen zu und sind aufgrund der strukturellen Unterschiede auch nicht ohne weiteres auf den europäischen Raum übertragbar. Zu den einzelnen Analyseergebnissen vgl. beispielsweise Heggestad, Arnold (Riskiness of investments), 1975, S. 219 – 223
Wall, Lany/Eisenbeis, Larry (Risk Consideration), 1984, S. 6 – 19
Brewer, Elijah/Fortier, Diana/Pavel, Christina (Bank risk), 1988, S. 14 – 26
Boyd, John H./Graham, Stanley L./ Hewitt, Shawn R. (Bank holding), 1993, S. 43 – 63.
Vgl. Art. 12 Abs. 1 der Zweiten Bankrechtskoordinierungs-Richtlinie. Als qualifizierte Beteiligung wird das direkte oder indirekte Halten von mehr als 10% des Kapitals oder der Stimmrechte einer Unternehmung angesehen.
Vgl. Art. 12 Abs. 3 der Zweiten Bankrechtskoordinierungs-Richtlinie.
Vgl. Art. 11 Abs. 1,3 und 4 der Zweiten Bankrechtskoordinierungs-Richtlinie.
Vgl. Art. 11 Abs. 1 der Zweiten Bankrechtskoordinierungs-Richtlinie.
Vgl. Art. 8 Abs. lb der Ersten Lebensversicherungs-Richtlinie.
Zu den einzelnen nationalen Vorschriften vgl. auch Schneider, Uwe H. (Rahmenbedingungen), 1987.
Vgl. Art. 22 Abs. 1b der Dritten Lebensversicherungs-Richtlinie und Art. 22 Abs. 1b der Dritten Schadenversicherungs-Richtlinie.
Vgl. Art. 14 Abs. 1, 2 und 3 der Dritten Lebensversicherungs-Richtlinie sowie Art. 15 Abs. 1, 2 und der Dritten Schadenversicherungs-Richtlinie.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Weinel, M. (1996). Grundlagen der Bildung von Finanzkonglomeraten — ein erster Überblick. In: Finanzkonglomerate im Europäischen Binnenmarkt. Schriftenreihe für Kreditwirtschaft und Finanzierung, vol 130. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84507-8_2
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