Zusammenfassung
Die Astronomiegeschichte kennt viele Gelehrte, die sich mit bleibenden Leistungen in ihr verewigt haben, obwohl die Astronomie niemals ihr Hauptberuf war, sie keine astronomische Ausbildung erfuhren und zum Teil ohne höhere Schulbildung waren. Heute würde man sie als „Amateure“bezeichnen, die sich autodidaktisch bildeten. Gerade das 18. und 19. Jahrhundert zeigt uns viele glanzvolle Beispiele: Friedrich Wilhelm Bessel wurde Kaufmann und schon mit 26 Jahren, ohne je die formelle Hochschulreife erlangt zu haben, Professor der Astronomie in Königsberg (heute: Kaliningrad/UdSSR); Heinrich Wilhelm Olbers führte am Tage seine Praxis als Arzt und studierte nachts mit großem Erfolg den Himmel; Johann Heinrich Mädler, berühmter Mondforscher und Professor in Dorpat (heute: Tartu/UdSSR), war zunächst ohne Universitätsbesuch Leiter einer Berliner Armenschule und erhielt eine Berufung an Adolf Diesterwegs berühmtes Berliner Seminar für Stadtschullehrer — nicht für naturwissenschaftliche Fächer, sondern als Schönschreiblehrer … Und schließlich Wilhelm Herschel. Er wurde Musiker — sogar ein recht begabter und gefeierter, der für eigene Kompositionen viel Beifall bekam. Eine abgeschlossene Schulbildung hatte er, der schon als 19jähriger in eine königlich-hannoversche Militärkapelle eintrat, niemals erhalten.
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© 1988 BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig
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Hamel, J. (1988). Orgel und Fernrohr — Herschel als Amateurastronom. In: Friedrich Wilhelm Herschel. Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, vol 89. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84409-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84409-5_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-322-00482-6
Online ISBN: 978-3-322-84409-5
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