Zusammenfassung
Urteilen ist wie anderes menschliches Verhalten auch ein sehr,menschlicher Prozeß’; so daß John Hogarth in seiner bekannten gleichnamigen Untersuchung1 am Ende belegen kann, daß er, ohne Tat und Täter zu kennen, in der Hälfte aller Fälle exakt voraussagen könne, wie hoch die Freiheitsstrafe ausfallen wird, solange er nur weiß, welche kriminologischen Ursachen der Richter für wichtig halte und welche S traf ziele er verfolge, — während er diese Voraussage in Kenntnis von Tat und Täter nicht mehr wagen wolle. Diese Situation in Kanada mag für uns heute in dieser Form nicht mehr zutreffen, doch zeigen auch bei uns alle Untersuchungen zur Strafzumessung, daß es immer noch besser ist, im Gerichtsbezirk A wegen einer Trunkenheitsfahrt mit Todesfolge verurteilt zu werden als im benachbarten Gerichtsbezirk B, weil man dort für diesselbe Tat anstatt einer Geld- eine Gefängnisstrafe erhalten würde.
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Literatur
J. Hogarth; Sentencing as a human process, Toronto 1971.
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© 1975 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Quensel, S. (1975). Einleitung. In: Gesellschaft, Recht und Strafverfahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84376-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84376-0_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0038-5
Online ISBN: 978-3-322-84376-0
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