Zusammenfassung
Wissenschaft, Wachstum, Fortschritt: Die Faszination dieser Begriffe hat abgenommen. Nach einer Silvester-Umfrage der Zeitschrift „Stern“ (vom 27. Dezember 1978) glauben nur noch 34 Prozent der Befragten an den Fortschritt, die sinkende Tendenz ist ungewöhnlich stark (1972 waren es 60%, 1975 noch 48% und 1977 nur mehr 39%). Das wissenschaftliche Ansehen der Nationalökonomie erreichte nie das Prestige der Naturwissenschaften; nicht erst seit den Ratespielen um Prognoseprozente galt sie allenfalls soviel wie die wetterwendische Meteorologie. Aber auch das Vertrauen in die wissenschaftliche Eindeutigkeit der Naturwissenschaften ist der Öffentlichkeit in der Ökologiediskussion, insbesondere bei der Auseinandersetzung über Kernkraftwerke, zunehmend erschwert worden. Schließlich hat das öffentlich geführte Streitgespräch unter den Medizinern im Publikum Zweifel an der wissenschaftlichen Unfehlbarkeit genährt. Zusammengenommen erklärt dies einen guten Teil der Wendung vom rationalen Argument zur emotionalen Emphase, vom Vertrauen in die Machbarkeit zum Glauben an die Magie, vom politischen Engagement zum alternativen Leben.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Schiller, K., „Wirtschaftspolitischer Kurs der Mitte, eben der Synthese“, Zeit-Interview, 22. 12. 1978.
Schröder, D., Regionale und sektorale Strukturpolitik als Beschäftigungspolitik, Manuskript für die Tagung „Krise und Reform in der Industriegesellschaft“ der IG-Metall, Basel 1976, S. 7.
Vgl. Lederer, K. und Mackensen, R., Gesellschaftliche Bedürfnislagen, Göttingen 1975.
Vgl. dazu Meißner, W. und Welsch, J., Der Sachverständigenrat und die Strukturpolitik, WSIMitteilungen, 2/1977, S. 65–70.
Vgl. Hauff, V. und Scharpf, F., Technologiepolitik als Strukturpolitik, Frankfurt 1975.
Vgl. Meißner, W., Investitionslenkung, Frankfurt 1974.
Friderichs, H., Mut zum Markt, Stuttgart 1974, S. 21.
Okun, Arthur M. und Perry, George L. (Hrsg.), Curing Chronic Inflation, Washington, D. C., 1978.
Vgl. Brunner, K., Issues of Post-Keynesian Monetary Analysis, Kredit und Kapital, 9/1976, S. 45.
Vgl. Ribhegge, H., Außenseiterproblem und Stabilisierungspolitik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge, Nr. 33, Münster 1978.
Widmaier, H. P., Sozialpolitik im Wohlfahrtsstaat, Reinbek bei Hamburg 1976, S. 42 ff.
Wallich, H. C. und Weintraub, S., A Tax-Based Incomes Policy, Journal of Economic Issues, 5/1971, S. 1 f.
Stützel, W., Ober-und Untergrenzen der öffentlichen Verschuldung, in: Kredit und Kapital, 4/1978, S. 429.
Ostleitner, H., Keynesianische und Keynessche Wirtschaftspolitik, in: Markmann/Simmert (Hrsg.), Krise der Wirtschaftspolitik, Köln 1978, S. 95.
Rights and permissions
Copyright information
© 1980 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Meißner, W. (1980). Globalsteuerung und Wachstumspolitik. In: Konjunktursteuerung — eine Illusion?. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84352-4_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84352-4_2
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-96631-3
Online ISBN: 978-3-322-84352-4
eBook Packages: Springer Book Archive