Zusammenfassung
Organisationsstrukturen sind künstliche Gebilde; sie sind letztlich das Ergebnis menschlichen Handelns. Die Möglichkeiten und Grenzen planvollen Gestaltungshandelns durchziehen deshalb als Grundthema alle Ansätze zur Erklärung der Entstehung und Veränderung von Organisationsstrukturen. Der Stellenwert, der dem Gestaltungsaspekt zugewiesen wird, ist in den verschiedenen Erklärungsansätzen allerdings sehr unterschiedlich. Bezeichnenderweise wird in den geschlossensten Theorien zur Erklärung von Organisationsstrukturen der Gestaltungsprozeß am wenigsten ausdifferenziert. In dem durch Rückgriff auf die statistische Auswertung möglichst großer Stichproben im Rahmen der “vergleichenden Organisationsforschung” geprägten “situativen Ansatz” erübrigt die These von der situativ bedingten (determinierten) Anpassung der Organisationsstruktur weitgehend die Einbeziehung der Gestaltung als Erklärungselement. Die Deutung der Entstehung und Veränderung von Organisationsstrukturen in Analogie zu biologischen Selektionsprozessen (Population Ecology) negiert sogar weitgehend die Anpassungsfähigkeit und damit die planvolle Gestaltung von organisatorischen Systemen. Im Transaktionskostenansatz wird zwar die Organisationsstruktur durch Rückgriff auf das marginalanalytische Instrumentarium der Mikroökonomie auf einen Kostenkalkül zurückgeführt; insofern bildet die Gestaltungsentscheidung den Kern der Erklärung. Der Gestaltungsprozeß selbst wird jedoch — wenn überhaupt — nur in sehr globaler Weise abgebildet.
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© 1991 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Frese, E. (1991). Ansätze zur Erklärung von Organisationsstrukturen. In: Organisationstheorie. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84348-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84348-7_2
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13134-6
Online ISBN: 978-3-322-84348-7
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