Geologie

Zusammenfassung

Im Erdaltertum (Paläozoikum), vor rd. 450 Mio Jahren, entstand zu Beginn der Devonzeit ¹) in Europa von Irland über England, Belgien, das Ruhrgebiet, sich weiter über Sachsen, Schlesien bis in die Ukraine erstreckend, eine weitgedehnte Geosynklinale, ein Mulde, die von einem Meer erfüllt war. In diese Geosynklinale brachten Flüsse vom Festland im Norden (Old Red-Kontinent, Kaledonisches Gebirge) und im Süden Sand, Ton und Geröll hinein, 80 Mio Jahre lang. Schicht auf Schicht der Ablagerungen sank auf den Meeresboden. Obschon das Meer keine Tiefsee war, wurde es nicht mit diesem Schutt aufgefüllt, weil der Meeresboden, wenn auch nicht gleichmäßig, absank. So entstand in Westfalen, südlich des Ruhrgebietes, eine Schichtenfolge von 9 500 m Mächtigkeit. Gegen Ende der Devonzeit, vor allem aber an der Wende vom Unter- zum Oberkarbon vor etwa 320 Mio Jahren, wurden die Ablagerungen in diesem Meerestrog von einer Gebirgsbildung erfaßt, die von Süden nach Norden vorrückte. Es ist die variscische ²) Gebirgsbildung. Sie preßte die devonische und unterkarbonische Trogfüllung des alten devonischen Meeres zu einem mächtigen Gebirge auf, dem Variscischen Gebirge. Es war ein Faltengebirge, zu dessen heutigem Abtragungsrumpf das Rheinische Schiefergebirge gehört. Sauerland und Bergisches Land im Süden und Südosten des Ruhrgebietes als Teile des Rheinischen Schiefergebirges sind also Reste des Variscischen Gebirges.