Zusammenfassung
Die Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik sehen sich immer stärker einer kontroversen Problematik gegenüber, die aus den standig kürzer werdenden Innovationszyklen der Informationstechnologie resultiert. In Analogie zu dem aus der Physik bekannten Begriff der Halbwertszeit (d.h. der Zeit nach der ein Stoff zur Hälfte zerfallen ist) wird in der Informatik für dieses Phänomen oft der Begriff der Halbwertszeit des Wissens gebraucht, der durch diejenige Zeit beschrieben ist, nach der die Hälfte des Wissens in einer Disziplin durch neues Wissen ergänzt wird (wobei das alte Wissen zu diesem Bereich dabei nicht unbedingt obsolet wird). Man sagt, daß die Halbwertszeit in der Informatik heute weniger als 4 1/2 Jahre beträgt und der Trend eine weitere Verkürzung anzeigt. Wenn man andererseits die Ausbildungsdauer für einen Informatiker betrachtet, so sind i.d.R. mindestens neun Semester nach Studienplan erforderlich, um einen dieser beiden Hochschul-Studiengänge mit dem Diplom bzw. dem Lizentiat abzuschließen. Da für die Mehrzahl der Kandidaten diese Frist sogar noch überschritten wird, bleibt als Schluß aus der obigen Halbwertszeit-Betrachtung, daß am Ende eines Studiums bereits die Hälfte des während des Studiums vermittelten Wissens durch neues Wissen ergänzt wird und dieses schwerlich bereits voll berücksichtigt werden konnte. Wie löst man diesen — nicht nur scheinbaren — Widerspruch auf?
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Literatur
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© 1992 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Richter, L. (1992). Informationstechnik - Brücken zwischen Praxis und Hochschule -. In: Seibt, D. (eds) Informatik in Wirtschaft und Verwaltung gestern - heute - morgen. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84278-7_8
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
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