Zusammenfassung
Bündnisse sind fast ebenso alt wie die Geschichte der Menschheit. So schloß bereits im 5. Jahrhundert vor Christus Athen die Insel- und Küstenstädte des Ägäischen Meeres zum Attischen Seebund zusammen, um äußere Gefahren abzuwehren. Beistandspakte im Mittelalter wie auch die Bismarckschen Bündnisverträge sind Marksteine der Entwicklung von Bündnissystemen. Jedoch ist die NATO, im Jahr 1949 gegründet, durch ein anderes Charakteristikum gekennzeichnet als alle Bündnisse zuvor. Wurden diese bis dahin noch von Nationalstaaten mit unterschiedlichsten politischen, wirtschaftlichen und/oder gesellschaftlichen Zielsetzungen geschlossen, wiesen alle NATO-Gründungsmitglieder eine annähernd gleiche Staats- und Gesellschaftsform auf. Von keinem der zwölf Gründungsmitglieder Großbritannien, Frankreich, den Benelux-Staaten, Norwegen, Dänemark, Island, Portugal, Italien, Kanada und den USA wurde die „westliche Demokratie“ abgelehnt, wenngleich sie in Portugal nicht praktiziert wurde. In all diesen Staaten wurden unterschiedliche Spielarten „westlicher Demokratie“ angewandt, die alle einige Gemeinsamkeiten aufwiesen: Anerkennung des kapitalistischen Wirtschaftssystems mit der Garantie des Privateigentums an Produktionsmitteln; Anerkennung der Herrschaft des Völkerrechts und des Rechts; Anerkennung der Prinzipien der Vereinten Nationen.
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© 1977 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Woyke, W. (1977). Die Entwicklung der NATO von 1949 bis 1967. In: Die NATO in den siebziger Jahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84258-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0200-6
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