Zusammenfassung
Mit dem Typus „Abhängigkeit“ sind all jene auf den Komplex Gesundheit/Krankheit bezogenen Konfliktverarbeitungsformen angesprochen, die in ihrer Genese um ein lebensgeschichtlich nicht bewältigtes frühes Trennungsproblem kreisen: Es handelt sich hierbei — psychoanalytisch gesehen — um gravierende Störungen der frühen Mutter-Kind-Beziehung, d. h. der „symbiotischen Phase“ der menschlichen Entwicklung, welche die individuelle Autonomiewerdung vorbereitet und die ‚normalerweise‘ durch verläßliche Liebeszuwendungen von Seiten mindestens einer konstanten Bezugsperson geprägt ist.1 Wo diese Liebe und Sicherheit fehlt bzw. nur mangelhaft oder in überfürsorgender, ebenfalls Autonomie verhindernder Weise vermittelt wird, entsteht eine spezifische die Loslösungsversuche von der Mutter beeinträchtigende narzißtische Grundstörung (bzw. eine orale Fixierung) — eine tiefgehende Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls bzw. -erlebens, zu deren fortdauernder Bewältigung eine Reihe von auf der Ebene des psychischen Systems als Selbstheilung bzw. Krankheitsgewinn fungierenden Abwehrstrategien eingesetzt werden müssen.
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© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Horn, K., Beier, C., Kraft-Krumm, D. (1984). Gesamtauswertung der Einzelfälle. In: Gesundheitsverhalten und Krankheitsgewinn. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84246-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84246-6_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11655-6
Online ISBN: 978-3-322-84246-6
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