Zusammenfassung
Alles sachlich Wichtige finden Sie in dem Aufsatz von Heisenberg. Dieser ist vor seiner Veröffentlichung von alliierten Fachleuten durchgesehen worden und enthält einen, soweit ich die Vorgänge übersehen kann, in jeder Einzelheit zutreffenden Bericht über die Ereignisse. Sie werden daraus entnehmen können, daß wir vor Kriegsbeginn, also vor Einsteins Brief an Präsident Roosevelt, in den technischen Dingen überhaupt noch nichts getan hatten, daß die praktischen Arbeiten am Bau eines Reaktors, wie Sie schreiben, erst 1942 in Angriff genommen worden sind, und daß wir nie etwas Konkretes für den Bau einer Bombe unternommen oder vorgeschlagen haben. Den allgemeinen Hintergrund dieser letzten Tatsache bespricht Heisenberg auf den beiden letzten Seiten seines Aufsatzes. Ich möchte vor allem den einen Punkt unterstreichen, daß wir deutschen Kernphysiker gar nicht vor die Entscheidung gestellt worden sind, ob wir Bomben machen wollten oder nicht. Hätten wir vor dieser Entscheidung gestanden, so hätten sicher verschiedene von uns verschieden reagiert. Einige hätten gewiß Bomben machen wollen, andere ebenso gewiß nicht.
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© 1956 Europa Verlag A.G., Zürich
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von Weizsäcker, C.F. (1956). Die Illusion deutscher Atombomben. In: Seelig, C. (eds) Helle Zeit — Dunkle Zeit. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84225-1_18
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84225-1_18
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08934-4
Online ISBN: 978-3-322-84225-1
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