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Part of the book series: Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften ((ARAW,volume 65))

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Zusammenfassung

Nach diesem Exkurs wenden wir uns der Frage zu, welche Bedeutung bukolische Motive in der Kaiserzeit im privaten Bereich besaßen. Wenn in archaischer und klassischer Zeit häufig Ringsteine mit Herdentieren wie Rind oder Widder geschmückt werden, so sind diese Abbreviaturen von Reichtum wie die entsprechenden Weihgeschenke in den Heiligtümern. Mit bukolischer Stimmung haben die Bilder nichts zu tun, bezeichnenderweise fehlen in dieser Gattung Hirtendarstellungen. Um etwas völlig anderes handelt es sich, wenn in der Kaiserzeit bukolische Motive auf privaten Gegenständen verwendet werden. Die großen Hirtenlandschaften auf den Sarkophagen des späten 3. Jhs. z. B. haben weder einen realen Bezug auf den Verstorbenen,389 noch sind sie Sinnbilder von Reichtum. Vielmehr stellen sie eine Glücks- und Friedensallegorie dar, die als beziehungsvoller Grabschmuck und Wunschzeichen verwendet ist. Hier kommt es nicht auf die einzelnen Figuren, Menschen oder Tiere an, sondern auf einen Zustand, der als idyllisch charakterisiert ist. Die allegorische Bedeutung, die der Verwendung bukolischer Elemente auf politischen Denkmälern entspricht, gibt den Darstellungen von vornherein eine abstrakte Note. Sie können daher zu bloßen Chiffren reduziert werden, z. B. einem einzelnen Hirten oder einem einzelnen Tier. Letzteres bringt eine scheinbare Ähnlichkeit mit klassischen Bildern mit sich, die auf Gemmen ja wohl auch eine Art von Wunsch verkörpern. Trotzdem ist beides unvergleichbar. Das einzelne Schaf auf dem Porphyr-Sarkophag der Kaisertochter Konstantina z. B. ist ebenso wie die darüber befindliche Eroten-Weinlese Chiffre für einen friedlichen und seligen Zustand und hat insofern die Bedeutung eines ganzen bukolischen Idylls.390

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© 1980 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Himmelmann, N. (1980). VIII. In: Über Hirten-Genre in der antiken Kunst. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 65. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84220-6_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84220-6_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-05079-9

  • Online ISBN: 978-3-322-84220-6

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