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Zusammenfassung

Das realistische Genre blieb eine Episode, die in Athen bereits in der Parthenonzeit abgeschlossen und von idealisierenden Tendenzen abgelöst war, welche jedenfalls in der uns vorliegenden Überlieferung auch noch den größten Teil des 4. Jahrhunderts beherrschten.²²⁰ Die spätklassische Epoche interessiert in unserem Zusammenhang trotzdem, weil sie — zunächst im mythologischen Bereich — neue Spielarten idyllischer Darstellung entwickelte, die in manchem an Spätarchaisches erinnern, in anderer Hinsicht aber hellenistische Erscheinungen vorwegnehmen. Aufschlußreich ist der Vergleich von Sagenbildern des 5. und 4. Jhs., die gleiche Gegenstände darstellen, wobei in der Regel eine dramatische Auffassung des Geschehens durch eine zuständliche und idyllischstimmungsvolle abgelöst wird. Auf einer Lekythos der Parthenonzeit in New York verfolgt Poseidon die begehrte Amymone in raschem Lauf und mit erhobenem Dreizack.²²¹ Auf einer Hydria des frühen 4. Jhs. im gleichen Museum ist daraus ein stilles Beisammensein der Liebenden geworden.²²² Das Hin und Her der Gefühle verkörpert Eros, der die jetzt halbnackte Amymone zart berührt. Der idyllische Charakter des Bildes wird durch die Andeutung freier Natur unterstrichen, die ein knabenhafter Pan in das Bild hineinbringt.