Zusammenfassung
Schillers Schrift ‘Über die ästhetische Erziehung des Menschen’ behandelt das soziale Problem der Integration anthropologisch. Um dieses Problem und seine Lösung im ästhetischen Staat besser verstehen zu können, haben wir die Deutung des ästhetischen Staates soziologisch vertieft. Dabei haben wir uns der soziologischen Systemtheorie bedient, weil sich in ihrem theoretischen Rahmen der ästhetische Staat und sein Verhältnis zur übrigen Gesellschaft gut analysieren ließ. Diese gute Analysierbarkeit beruht auf dem abstrakt angesetzten systemtheoretischen Gesellschaftsbegriff, wonach die Gesellschaft mit keinem ihrer Teilbereiche gleichgesetzt werden darf: weder mit dem Staat (Platon, Aristoteles und Hegel) noch mit der Wirtschaft (Locke, Marx u.a.) oder der Religion (Altes Testament), aber auch nicht mit der Interaktion (Fichte, Simmel u.a.) oder der Menschengattung (Kant, W. v. Humboldt u.a.). Solche Gleichsetzungen drängen nicht nur die Frage, wie soziale Ordnung möglich sei, in eine allzu konkrete Perspektive, sondern sie verzerren auch das Verhältnis der verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereiche zueinander. So führt z.B. Platons Gleichsetzung von Staat und Gesellschaft zu einer Abhängigkeit sämtlicher gesellschaftlicher Funktionen vom Staat. Entsprechend hängen in Marxens ökonomischem Gesellschaftsbegriff sämtliche gesellschaftliche Funktionen von der Wirtschaft - der „ökonomischen Basis“ - ab.
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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Disselbeck, K. (1987). Vier Grundbegriffe des systemtheoretischen Paradigmas. In: Geschmack und Kunst. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84155-1_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84155-1_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11808-6
Online ISBN: 978-3-322-84155-1
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