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Schlußüberlegungen: Die Pflicht zum Staate und die Tugend der Demokraten

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Selbstbehauptung und Anerkennung
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Zusammenfassung

Die hier zu Ende gebrachte politische Theorie wollte nichts anderes als im Ausgang vom Einzelnen und dessen dialektischer Existenz die allgemeinen Konsequenzen dieser Existenz entfalten. Indem sie den Weg von der Entfaltung des Abstrakten zum Konkreten, vom auf sich selbst bezogenen Einzelnen zur Weltpolitik zurückgelegt hat, bleibt ihr noch eines übrig, nämlich über jene Beziehung nachzudenken, in die die Theorie als ganze nun wiederum zu jenem Einzelnen treten kann. Auch unter dem Gesichtspunkt dieser Beziehung bleibt die Theorie ihren Prinzipien treu, d. h. sie faβt sich selbst als bürgerliche auf. Das heiβt, daβ ihr Adressat nicht „der Mensch“ in einer abstrakten Universalität, sondern „der Bürger“ in seiner konkreten Partikularität ist. Das heiβt, daβ die Theorie mit dem Einzelnen als Adressaten rechnet, und daβ sie, um diesen Einzelnen zu erreichen, sich auf den Markt begibt. So verbindet sie den theoretischen Anspruch einer strengen Theorie, den sie sich bemüht hat im Verfolg ihrer Argumentation durchzuhalten und zu entwickeln, mit dem Charakter eines freien Angebotes. Der Charakter des freibleibenden, des unverbindlichen Angebots, das weder aufgedrängt noch überhaupt angemutet werden kann, verbindet sich mit dem Anspruch der Konsequenz, sobald sich der Leser auf die Analysen einläβt. Daβ dieser Anspruch mit jenem Unverbindlichkeitscharakter eines Marktangebotes zusammengeht, macht das bürgerliche Selbstverständnis des Theoretikers aus, der weiβ, daβ die formale Freiheit, akzeptieren und ignorieren zu können, jedenfalls wichtiger ist als der Wahrheitsanspruch seiner Theorie.

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© 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Willms, B. (1977). Schlußüberlegungen: Die Pflicht zum Staate und die Tugend der Demokraten. In: Selbstbehauptung und Anerkennung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84138-4_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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