Zusammenfassung
Ernst Bloch prägte in seinem Buch ‚Subjekt — Objekt‘ den markanten Satz: „Der Dumme merkt nie, daβ alles zwei Seiten hat“ als eine zwar rudimentäre, aber doch grundlegende dialektische Einsicht. Daβ dieser Satz eine gewisse Common-Sense-Trivialität hat, ist sicher beabsichtigt und nicht vorwerfbar, problematisch ist es jedoch, daβ Bloch, davon ausgehend, dann eine Auffassung von Dialektik ausbreitet, die, Hegels Bild von den Knospen und den Blüten, die in der Frucht ‚widerlegt‘ und ‚aufgehoben‘ seien, strapazierend, die Dialektik zu so etwas wie einem Wesensgesetz allen Daseins macht. Diese verhängnisvolle Metapher aus Hegels ‚Phänomenologie des Geistes‘ hat Bloch, wie ganze Generationen von Dialektikern seit Engels, dazu gebracht, eine ‚Dialektik der Natur‘ zu konstruieren und auf diese Art und Weise alte Ontologien zu reproduzieren. So erben sich theologische Denkmechanismen wie eine ewige Krankheit fort.
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© 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Willms, B. (1977). Das Allgemeine: der Staat. In: Selbstbehauptung und Anerkennung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84138-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84138-4_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11413-2
Online ISBN: 978-3-322-84138-4
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