Zusammenfassung
Die unbewußten inneren Zwänge, die — welcher Art, mit welcher Notwendigkeit und aus welchen Gründen auch immer—stets auf’s neue zur künstlerischen Gestaltung führen und in diese eingehen, stellen einen Extremwert im Rahmen der künstlerischen Produktivität dar. Die Auffassung, daß das Schreiben letztendlich nur hömöostatische Funktion haben kann — im Sinne einer Kurzzeitkatharsis, die bestenfalls für die Dauer des Augenblicks, nicht aber tiefgreifend und längerfristig wirksam sein kann —, ist eingebunden in die Problematik, produzieren zu müssen, nicht anders als ständig schreiben zu müssen. Sie sollte nicht vergessen lassen, daß es daneben noch das Produzieren-Können gibt. Wichtiger als die Grenzen der (Selbst-)Reflexion im Rahmen literarischen Schreibens scheinen mir (zumindest für meine Arbeit) die Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion zu sein, die durch das Schreiben vollzogen bzw. erst ausgelöst werden können.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Jung, I. (1989). Gespräch mit Adolf Muschg. In: Schreiben und Selbstreflexion. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84130-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84130-8_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-12063-8
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