Zusammenfassung
Der Mangel an gültigen und anerkannten Maßstäben für die ästhetische Qualität der gebauten Umwelt in Architektur und Städtebau, Ingenieurbau und Landschaftspflege, hat seine Ursache darin, daß die weitaus größte Zahl der Planer und Gestalter, aber auch,die Öffentlichkeit4 die Gesetzmäßigkeiten und Regeln ästhetischer Gestaltung entweder nicht kennen oder ignorieren. Das zum ästhetischen Maßstab erhobene Urteil des gebildeten’ Bürgers wurde dagegen zur gesetzlichen Norm, die ihre Rechtfertigung aus dem Postulat der Freiheit des einzelnen und besonders der Freiheit des Künstlers nimmt. Die Folgerungen machen nachdenklich, da sie die alte Frage nach dem Verhältnis von Gesetz und Freiheit ästhetischer Gestaltung erneut aufwerfen. Es gilt zu bedenken, inwieweit Freiheit nicht nur aus der Anerkennung und Befolgung des Gesetzes erwachsen kann, mehr noch, inwieweit das Gesetz erst die Freiheit schützt und sichert, so wie der Gebrauch der Regeln das Spiel nicht nur ermöglicht, sondern im gesellschaftlichen Miteinander der Spieler und im spielerischen Gebrauch der Regeln dem einzelnen die persönliche Freiheit überhaupt erst gewährleistet.
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© 1987 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Jesberg, P. (1987). Vorwort. In: Vom Bauen zwischen Gesetz und Freiheit. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84113-1_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84113-1_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08849-1
Online ISBN: 978-3-322-84113-1
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