Zusammenfassung
Solange die Bewunderung alter Städte über die Zeit der Reisemonate nicht hinausgeht, bleibt sie für die Entwicklung künstlerischer Werte ohne Bedeutung. Die Interessen und Empfindungen des heutigen Reisenden sind bereits für einzelne architektonische Gebilde nur oberflächliche; der geschlossene Eindruck einer ganzen Stadt spricht ihn darum kaum so stark an, daß er deutliche Worte, ganze Sätze hört. Zu klagen darüber ist müßig, seitdem unsere Architekten zu handeln begonnen haben. Es ist zu erwarten, daß mit der Entwicklung ihres Schaffens, mit dem Erstarken unserer jungen architektonischen Kultur auch der Nichtkünstler den architektonischen Gestaltungsvorgang richtig auffassen lernt und im Fühlen von Raumwerten empfindsamer wird, um die Stadt nicht allein als eine Lebensnotwendigkeit und eine Geschäftsform, sie ebenso als künstlerisch wertvolles Gebilde betrachten zu können. Daß noch viel zu tun ist, beweist die nur langsam in weitere Kreise eindringende Erkenntnis von der Verwahrlosung des heutigen Stadtbildes.
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Brinckmann, A.E. (1985). Grundsätze für die Betrachtung älterer Stadtbaukunst. In: Deutsche Stadtbaukunst in der Vergangenheit. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84091-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-84091-2_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-08716-6
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