Zusammenfassung
Die aktuellen Phänomene der Entwicklung hochindustrialisierter Gesellschaften müssen als epochale Umbrüche von Realität und Bewußtsein begriffen werden. Die ökologische Krise, also die Störung und Zerstörung von prozessualen und strukturalen Zusammenhängen der lebendigen Natur wird begleitet von der Entsinnlichung der Arbeits- und Lebenswelten, von der globalen Vereinheitlichung der Steuerungs- und Differenzierungsinstrumente, von der Verbildlichung menschlicher Wahrnehmung, von der Technisierung und gleichzeitiger Informatisierung der Kommunikation, von der Systemisierung und Mentalisierung menschlichen Verhaltens, von der Objektivierung und Verwissenschaftlichung des Denkens. Alle Phänomene, die die ökologische Krise zeitgleich begleitenden Phänomene lassen sich als Phänomene des menschlichen Handelns und damit des menschlichen Bewußtseins identifizieren. Verkürzt läßt sich sagen: Das Phänomen ökologische Krise geht einher mit der Krise des menschlichen Bewußtseins. Der Mensch ist als Teil der Natur in passiv leidender Weise und als bewußt Handelnder in verursachender Weise in eine Krise geraten. Zwischen der Krise der Natur und der Krise menschlichen Handelns besteht ein innerer Zusammenhang.
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© 1990 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Kießler, O. (1990). Die ökologische Frage im handlungstheoretischen Konzept der Unternehmung. In: Freimann, J. (eds) Ökologische Herausforderung der Betriebswirtschaftslehre. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-84034-9_6
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