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Diskussionsbemerkungen zu Lenskis evolutionärer Betrachtungsweise

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Zusammenfassung

Ich möchte meinen Diskussionsbeitrag zu dem Aufsatz von Gerhard Lenski mit einem Hinweis auf eine häufig von Florian Znaniecki gemachte Beobachtung einleiten. Znaniecki argumentierte, daß die Geringschätzung Herbert Spencers in den dreißiger Jahren wenn auch nicht abrupt, so doch — unnötigerweise — vollständig war, daß das Kind also mit dem Bade ausgeschüttet worden war. In den siebziger Jahren, vierzig Jahre später, kann man deutlich eine Umkehrung dieser Einstellung beobachten und damit eine Entwicklung, die dem alten Herrn gefallen hätte. Das Kind wurde gerettet! Die umfangreiche Zahl der Arbeiten Spencers, die man in den dreißiger Jahren in den Regalen der Antiquariate in der Altstadt von New York vorfand, sind heute verschwunden; man kann nur annehmen, daß sie verkauft wurden und möglicherweise sogar gelesen werden. Spencer überlebte seine ursprüngliche Popularität und genießt eine ungewöhnliche Wiederauferstehung, die zu seiner Wiederaufnahme in den Tempel soziologischer Helden führen könnte. Seine Arbeiten wurden in England von Ronald Fletcher, Stanislav Andreski und J. D. Y. Peel, dessen Buch über Spencer den wahrscheinlich unvermeidlichen Untertitel ”The Evolution of a Sociologist“ (1971) trägt, neuerlich untersucht. Der Evolutionsbegriff ist wieder respektabel.

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Anmerkungen

  1. Die Frage Britons, „Wer liest heute noch Spencer?“, ist in English Political Thought in the Nineteenth Century (1933) zu finden. Seine Darstellung ist fast ausschließlich negativ und endet mit der Bemerkung, daß Spencer „ein Verkäufer von Ideen war und uns seine Ware nicht mehr gefällt“.

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  2. Frank Manuel (1965) verweist darauf, daß wir die Wahl zwischen diesen beiden Geschichtsvorstellungen haben.

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  3. Die Diskussionsbemerkungen beziehen sich auf die von Lenski in Montreal vorgetragene Fassung seines Aufsatzes. In der Druckfassung hat er die Zahl der Indikatoren der Direktionalität geändert (jetzt sind es sechs im Text und neun weitere in einer Fußnote), „stetig wachsender Grad der sozialen Ungleichheit“ ausgelassen und (in der gleichen Fußnote) zugegeben, daß das Bevölkerungswachstum aufhören muß, und zurückgewiesen, daß die evolutionäre Theorie ein konsequentes Eintreten für die These, daß „länger andauernde Trends permanent und ewig sein müssen“, verlangt.

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Peter M. Blau

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© 1978 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Bierstedt, R.S. (1978). Diskussionsbemerkungen zu Lenskis evolutionärer Betrachtungsweise. In: Blau, P.M. (eds) Theorien sozialer Strukturen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83964-0_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83964-0_10

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11444-6

  • Online ISBN: 978-3-322-83964-0

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