Zusammenfassung
Die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland wurde in den vergangenen Jahren von einer Konzentrationswelle erfaßt, die auch in jüngster Zeit an Intensität und Breite eher zu- denn abzunehmen scheint. In der unter Beteiligung zahlreicher Gruppen geführten Diskussion über dieses Geschehen wurde nicht nur die Rolle der Banken beim Zustandekommen und bei der Abwicklung von Konzentrationsvorgängen kritisch untersucht, vielmehr wurde in diesem Zusammenhang auch die allgemeinere Frage nach der Vorteilhaftigkeit einer Verbindung des Kreditgeschäfts mit dem Wertpapiergeschäft im Betriebstyp der Universalbank gestellt, ein Problem, das in der Geschichte des deutschen Bankwesens bereits recht häufig erörtert wurde. Die Gegner der Universalbank behaupten, daß die Zusammenfassung aller Geschäftsbankfunktionen in einem Institutstyp zu Interessenkollisionen führe, die den Einleger gefährden und den Wertpapiersparer benachteiligen könne. Ferner förderten die Universalbanken die Entwicklung eines funktionsfähigen Kapitalmarktes nicht in dem Maße, wie dies gesamtwirtschaftlich notwendig und in einem Trennsystem möglich sei. Schließlich erlaube das Universalbankprinzip den Erwerb eines breiten Portefeuilles von Beteiligungen an Nichtbankunternehmungen und ermögliche dadurch die ungehinderte Ausübung von Macht, mittels derer die Universalbank ihre Zielsetzung unter Ausschaltung des Leistungswettbewerbs durchzusetzen vermöge.
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Literaturhinweise
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© 1977 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Mülhaupt, L. (1977). Zur Frage nach den Vor- und Nachteilen des Universalbanksystems. In: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre der Banken. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83952-7_5
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