Zusammenfassung
Kein Platz ist einem „empirischen“ Autor in einer wissenschaft lichen Schrift gemäßer als das Vorwort. Wenn überhaupt, dann zeichnen sich dort einige lebensgeschichtliche Partikel ab, die mit der jeweiligen Arbeit zusammenhängen: Wie ein Einfall zustandekam, ob er sich einer Anregung, Leerstelle oder gar Notwendigkeit verdankt, ob die Arbeit eine ganz persönliche Kontinuität markiert ... Kurzum: Irgendein Anlaß hat speziell den Autor motiviert, sich diesem oder jenem Problem zu widmen. Vielleicht sind in einem Vorwort auch noch die Behinderungen und Unterstützungen erwähnenswert, die der Autor erfahren hat. Alles andere, was sich hinter dem hilflosen Wort „empirisch“ noch verbergen mag, hat nur den Rang einer Anekdote: Die Tasse voll Kaffee, die über Manuskriptseiten gegossen wurde, die Ordnung des Schreibtisches, die Abschweifungen und Fluchten... Etwas überspitzt könnte man sagen, daß der „empirische“ Autor nur die anekdotische Geschichte der Entstehung seiner Arbeit sei. Vielleicht sollte man solche Vorworte als ein Stück wissenschaftlicher Poesie lesen?
Meinem Lesser
Ein gut Gebiß und einen guten Magen — Dies wünsch ich dir! Und hast du erst mein Buch vertragen, Verträgst du dich gewiß mit mir!
(Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft)
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© 1984 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Sonner, F.M. (1984). Einführung in das Problem der Arbeit. In: Ethik und Körperbeherrschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83949-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83949-7_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11683-9
Online ISBN: 978-3-322-83949-7
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