Zusammenfassung
Die Frage nach dem Bild eines Berufes gehört in einen genau bestimmbaren gesellschaftlichen Zusammenhang. Die frühere Ständegesellschaft kannte eine solche Frage nicht. In ihr ging es vergleichsweise eindeutig zu. Es gab ein Unten und ein Oben und nur in sehr begrenztem Umfange die Möglichkeit, von unten nach oben aufzusteigen. Deshalb konnte man sich auch eher damit abfinden, wenn man eben nicht aufstieg, sondern wie fast alle anderen auch auf dem Platz verblieb, den einem die Gesellschaft bei der Geburt zugewiesen hatte. Diese Ständegesellschaft, wie sie sich seit etwa zweihundert Jahren auflöst, von der aber noch immer genügend Reststrukturen übrig geblieben sind, kannte keine Auseinandersetzung über Berufsbilder, kaum Unklarheiten über das Image der verschiedenen Berufe und nur selten eine greifbare Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit eines Berufes. Natürlich gab es auch schon früher jene Kulissen, hinter denen sich vieles ganz anders ansieht als vorn auf der Bühne. Die ständische Gliederung erwies sich indessen zumeist als so stabil, daß ihr auch der Blick hinter die Kulissen nicht schadete.
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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Ellwein, T. (1987). Der Professor. In: Zoll, R. (eds) Politische Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83927-5_17
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11926-7
Online ISBN: 978-3-322-83927-5
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