Zusammenfassung
In Frankreich, so kann man dieser Tage in den Zeitungen lesen, sind nur noch fünf größere Flüsse frei von Gift; der gesamte in die Flüsse geschwemmte Unrat eines Jahres soll in getrocknetem Zustand zehntausend Güterzüge mit je 600 Tonnen Ladung füllen; vor 1914 zählte man in Paris 150 Sonnentage; heute sind es allenfalls noch 90 — etwa 120 000 Industrie- und Gewerbebetriebe, 2 Millionen Autos und ebensoviele Haushaltungen verdüstern mit ihren Abgasen und dem Rauch an den übrigen, an sich schönen Tagen den Himmel. Die Franzosen wissen das alles auch: 93 Prozent gaben bei einer Befragung ihrer Beunruhigung wegen der Wässerverunreinigung Ausdruck, 90 Prozent fürchteten die Luft- und 83 Prozent die Meeresverunreinigung. Über Umweltschäden wird also gesprochen; die Lärmbelästigung oder die Landschaftsverschandelung plagen die Franzosen dagegen weniger; ihr Verhältnis zur Natur ist anders als etwa das der Deutschen oder der Slawen. In der Bundesrepublik sind die Sorgen ganz ähnlich. Die alarmierenden Meldungen häufen sich; der Smog, bisher ein Londoner oder ein New Yorker Phänomen findet sich inzwischen auch hierzulande; längst gibt es biologisch tote Flußsysteme; der Rhein ist mehrfach vergiftet, der Fischbestand des Maines ist generell gefährdet. Grund genug also, von einem „Umweltnotstand“ zu sprechen.
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© 1987 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Ellwein, T. (1987). Zukunftsorientierte Landespflege-Politik. In: Zoll, R. (eds) Politische Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83927-5_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83927-5_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11926-7
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