Forstpolitik im Rahmen der Gesamtpolitik

Zusammenfassung

Wenn „zukunftsorientierte Politik“ nicht einfach nur eine Phrase ist, muβ von ihr im Rahmen unserer geschichtlichen Lage gesprochen werden. Sie ist in einem zunächst sehr schlichten Verständnis der Dinge dadurch gekennzeichnet, daβ sich seit Beginn der industriellen Revolution die technischen, industriellen und damit auch die sozialen Entwicklungsprozesse ständig beschleunigen und so die Zukunft mehr als in früheren Gesellschaften zum Problem wird. Das gilt in doppelter Weise: Zum einen wissen wir um viele Veränderungen, können deshalb nicht mehr so tun, als ob alles einigermaβen so weiterginge, sondern müssen uns auf die Zukunft einrichten. Zum anderen rückt diese Zukunft näher, d.h. schon in wenigen Jahren kann und wird vieles ganz anders sein als heute. Wer daran zweifelt, muβ nur einmal überlegen, welche Verkehrsentwicklung wir im Laufe der letzten 15 Jahre miterlebt haben oder wie in dieser Zeit wesentliche Teile der deutschen Landschaft zersiedelt worden sind. Derartige Entwicklungsprozesse machen vor keinem Lebensbereich halt: Es ändert sich die Familie, es muβ sich die Moral ändern, damit die Bevölkerungsexplosion aufgehalten werden kann, es ändert sich die Medizin, weil wir immer mehr vom Menschen wissen, oder es ändert sich die Politik, weil sie in anderer Weise als früher nicht nur Kunst, Intuition, Fähigkeit im Umgang mit der Macht ist, sondern heute in engem Verbund mit der Wissenschaft steht, von ihr angeleitet wird und sie in ihren Dienst nehmen kann. Bei all dem ändert sich ganz grundlegend vor allem auch die Gesellschaft. In ihr werden immer weniger menschliche Bedürfnisse spontan befriedigt, in immer gröβerem Umfange bedarf es dazu planender Vorsorge und umfangreicher Organisation. Damit zugleich ändert sich auch das Wesen des Staates. Seine Aufgaben vermehren sich, sein Personal wird gröβer, seine Apparatur wird mächtiger, die Abhängigkeit des einzelnen vom Staate wächst. Dies alles ist bekannt und oft genug gesagt. Die Konsequenzen daraus werden aber nur zögernd gezogen. Es ist gewissermaβen das Problem unserer Generationen, daβ wir diesen vielfältigen Wandlungsprozessen noch immer mit den Denkvorstellungen des 19. Jahrhunderts begegnen und deshalb oft das Richtige überhaupt nicht oder erst zu spät tun.