Zusammenfassung
Ich habe dieses Kapitel mit voller Absicht „Experimente“ genannt. Dies dürfte auch der offiziellen schwedischen Auffassung über die Arbeiten und Versuche auf diesem Gebiete des Aufbaus der repräsentativen Demokratie entsprechen. Diese Versuche, in der Hauptsache im Jahre 1965 begonnen, erheben nicht den Anspruch, eine definitive Antwort auf die Fragen gefunden zu haben, die von der Entwicklung der Demokratie an die Vertreter einer demokratischen Auffassung gestellt worden sind. Ganz gewiß aber stellen sie eine Antwort dar. Sie zeigen einen Weg auf, der aus der Misere der Elitendemokratie herausführen kann, ohne dabei die Vorteile der repräsentativen Demokratie zu opfern. Sie unternehmen den Versuch, mit unserem Leitsatz: „Demokratie kann man nur tun!“ Ernst zu machen, ohne dabei in die Fallgruben der „direkten“ Demokratie zu stürzen, d.h. praktisch vor allem, ohne auf die Experten und auf die Verantwortlichkeit der Führungsgruppe an den politischen und administrativen Beschlüssen zu verzichten. Wenn man will und Paradoxe liebt, kann man das, was nun in Schweden angelaufen ist, als den Versuch bezeichnen, eine Elitendemokratie ohne Eliten zu machen — oder einen immer größeren Teil des Volkes zu mobilisieren für eine Demokratie nach klassischer Auffassung — mit Eliten. Aber das sind mehr oder weniger Spiele mit Worten.
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© 1975 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Croner, F. (1975). Schwedische Experimente in Demokratie. In: Die deutsche Tradition. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83924-4_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83924-4_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11314-2
Online ISBN: 978-3-322-83924-4
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