Zusammenfassung
Bevor nun im nächsten Kapitel die Probleme der politischen Kollektivorganisationen in der BRD ausführlicher diskutiert werden, soll hier — im Text wie in der Sache — zwischen gewerkschaftlicher und politischer Bewegung darauf aufmerksam gemacht werden, daß in der BRD im Bilde der Kollektivorganisationen im Vergleich zu dem vorbildlichen Land der kollektiven Organisierung und damit der kollektiven Sicherung der modernen Demokratie, also Schweden, eine gewaltige Lücke klafft. Selbst wenn man so großzügig ist, die bundesdeutschen Gewerkschaften mit ihrer Spitzenorganisation, dem DGB, als kollektive „Bewegungen“ anzuerkennen (was sie leider nicht sind) und die Parteien als kollektive politische „Bewegungen“ (was sie noch weniger sind), so ist es doch definitiv unmöglich, von den Konsumläden (CO OP-Läden) als einer kollektiven „Bewegung“ oder auch nur Kollektivorganisation zu sprechen. Von einer „Erwachsenenbildungsbewegung“ in der BRD zu reden, ist schon deswegen ausgeschlossen, weil es die entsprechenden ganz Schweden deckenden Großorganisationen des Arbeiterbildungsverbandes (ABF) und des Angestellten- und Beamtenbildungsverbandes (TBV) hier einfach nicht gibt. (Das „Berufsfortbildungswerk“ des DGB in diesem Zusammenhang zu nennen, wäre nicht nur vermessen, sondern auch sachlich falsch.)
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Croner, F. (1975). Gegenbeispiel Schweden: Die Arbeit der Kollektivorganisationen. In: Die deutsche Tradition. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83924-4_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83924-4_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11314-2
Online ISBN: 978-3-322-83924-4
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