Zusammenfassung
Auf einem völlig unakzentuierten Eckgrundstück inmitten vorörtlicher Streubebauung mit Einfamilienhäusern spricht das Gemeindezentrum eine kräftige, dabei aber nicht laute Sprache. Die Sichtbetonwände — vielfältig plastisch gegliedert und in den Rundungen teilweise gestockt — haben durch die selbstverständlichen, angenehmen Proportionen der breit hingelagerten Baukörpergruppe alle abweisende Starre verloren. Das gilt sowohl für die Kirche, die mit zwei geschlossenen Wänden und dem konvex eingezogenen Chor an die Straßenecke gerückt ist, das gilt besonders auch für den geräumigen, optisch geschlossenen Eingangshof, der von Kirche, Kindergarten, Gemeindesaal und Küsterwohnung umschlossen ist. Das Pflaster des Hofes ist, zu den Eingängen hin leicht ansteigend, weich modelliert und setzt sich in der Kirche fort. Die Kirche ist innen mit Ausnahme der Versteifungsrippen des Hängedaches und der Emporenkonstruktion sehr rauh geputzt. Dank einer gewagten Lichtführung umschließen fast allseits helle, körperlich erscheinende Wände die Gemeinde. Die Raumstimmung ist trotz des durchweg indirekten Lichteinfalls alles andere als mystisch. Die Komposition plastischer Elemente ist auch im Inneren da, wo es sinnvoll ist, fortgeführt. Die indirekte Lichtführung kehrt ähnlich auch in den Gemeinderäumen wieder. An die Kirche schließt sich nach Süden der Kindergarten an. Er bildet die Südseite des Innenhofs, an dessen Ostseite der Gemeindesaal mit 200 Plätzen liegt.
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© 1991 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden
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Kähler, G. (1991). Gemeindezentrum Sonnenberg Ernst Gisel 1964–1966. In: Kähler, G. (eds) Architektour. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83912-1_46
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83912-1_46
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08723-4
Online ISBN: 978-3-322-83912-1
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