Zusammenfassung
In weiten Strecken drücken die Monographien über die Erlebnisperspektiven, die die verschiedenen betrieblichen Gruppen von ihrer Arbeit haben, eine bittere Klage und Anklage aus. Menschenwürdig wird die Arbeit gerade nicht erlebt und von Lust, Spaß und Freude an der Arbeit, von Arbeitsstolz, Arbeitszufriedenheit und Sinn der Arbeit ist auf den ersten Blick recht wenig die Rede. Wie auch viele andere industriesoziologische und arbeitspsychologische Studien lehren, sind dies veraltete, ja romantische Begriffe, die kaum noch dazu taugen, etwas über die Erlebnis- und Erfahrungsqualität der Arbeit auszusagen. Bei den Facharbeitern z. B. sind es die ‚vielen Ungerechtigkeiten‘, welchen sie sich ausgesetzt sehen, die ihnen, ‚die Lust am Arbeiten nehmen‘. Die ungelernten Arbeiterinnen sehen die ‚Lust der Arbeit‘ als eine ihrer besonderen persönlichen Leistungen an, die sie als eine ‚Voraussetzung‘ zur Arbeit mitzubringen haben. Den Ingenieuren vergällt die Arbeit die Furcht vor dem Verlust ihrer ‚Kreativität‘ bei wachsender Arbeitsunterforderung, und die Vorgesetzten haben Angst durch die vielfältigen Forderungen verschiedenster Art, die gleichzeitig an sie gestellt werden, ‚den Überblick‘ und ‚die Kontrolle‘ zu verlieren. Das macht die Arbeit eher zur Qual, treibt ihr den Sinn aus und läßt keine Freude aufkommen.
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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Leithäuser, T. (1986). Subjektivität im Produktionsprozeß. In: Betriebliche Lebenswelt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83869-8_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83869-8_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11735-5
Online ISBN: 978-3-322-83869-8
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