Wirtschaftswachstum — Beschäftigung — Energieeinsparung

Zusammenfassung

Es vergeht keine energiepolitische Diskussion, ohne daß nicht zwei massive Warnungen ausgestoßen würden: Eine Verzögerung im Kraftwerksbau führe spätestens Mitte der 80er Jahre zu einer Lücke im Energieangebot, und die Folge eines Energiemangels sei dann vermehrte Arbeitslosigkeit. Der Hintergrund derartiger Warnungen und Befürch tungen wurde im Teil I der Studie mit der Skizzierung der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der traditionellen Energiepolitik erläutert. Danach stehen Wirtschaftswachstum, Wachstum des Energieverbrauchs und ein hoher Beschäftigungsstand in einem engen Zusammenhang. In der Tat läuft die Mehrzahl der wirtschaftspolitischen Rezepte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit darauf hinaus, die Lücke an Ar- j beitsplätzen durch eine Förderung des Wirtschaftswachstums zu schließen. Wirtschaft- ¦ liches Wachstum jedoch, so wird argumentiert, sei ohne eine ausreichende und preiswerte Energieversorgung unmöglich. Dieser traditionellen Argumentation wurde in den Teilen II und III der Studie entgegengehalten, daß der Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Wachstum des Energieverbrauchs keineswegs so eng ist, wie vielfach behauptet, und daß der Energieverbrauch pro Sozialproduktseinheit nicht unempfindlich gegenüber Schwankungen der Energiepreise ist. Es wurde auf Sättigungstendenzen bei den privaten Haushalten, auf die Tendenz zum sinkenden spezifischen Energieeinsatz in der Industrie und auf Energieeinsparpotentiale hingewiesen.