Zusammenfassung
Nichts erklärt den französischen Mißerfolg im Rheinland besser als die Wirksamkeit derjenigen Gruppen, die den Separatismus zu einem Horrorbegriff im Rheinland gemacht haben. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, daß die Franzosen sich als unfähig erwiesen, eine schlagkräftige, politisch leistungsfähige Organisation auf die Beine zu stellen. Industriegebiete, sowohl die Saar wie auch das Ruhrgebiet, waren für die französische Propaganda fast immun; andererseits war es charakteristisch, daß gerade Köln unmittelbar nach dem Krieg einen besonders fruchtbaren Boden abgegeben hatte. Hier spielte ein traditionsbewußtes Bürgertum noch die führende Rolle, das bereits in der vorindustriellen Zeit entstanden war und in dem vornationale Traditionen noch nicht untergegangen waren. Doch gerade Köln war seit 1919 für die „Bewegung“ praktisch verloren, nachdem Adenauer und das Zentrum wieder auf die preußische wie die deutsche Karte setzten und das Zentrum sogar so etwas wie die Kanzlerpartei der Weimarer Republik geworden war.
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Literatur
Richard Scheringer, Das große Los unter Soldaten, Bauern und Rebellen, Hamburg 1959, S. 102ff. Tirard meldete am 11. März den zweiten Anschlag und seine Entscheidung, den verhafteten Täter vor ein Militärgericht zu stellen. Dazu kam es jedoch nicht, da Scheringer gewarnt wurde und nach Berlin retirierte. Dort hatte er jedoch nichts Eiligeres zu tun, als in den Sommerferien sich an den Übungen der Schwarzen Reichswehr zu beteiligen, die dann am 1. Oktober 1923 unter Buchrucker in Küstrin den sog. „Putsch“ veranstaltete
Vgl. dazu Klaus Reimer, Rheinlandfrage und Rheinlandbewegung (1918–1933), Frankfurt 1979, S. 282 ff
Zit. bei Jacques Bariéty, Les relations franco-allemandes après la première guerre mondiale, Paris 1977, S. 254
Zit. bei Bernard Auffray, Pierre de Margerie (1861–1942) et la vie diplomatique de son temps, Paris 1976, S. 434
Karl Dietrich Erdmann, Adenauer in der Rheinlandpolitik nach dem Ersten Weltkrieg, Stuttgart 1966, S. 76
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Köhler, H. (1986). Die Separatisten. In: Adenauer und die rheinische Republik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83861-2_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83861-2_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11765-2
Online ISBN: 978-3-322-83861-2
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