Zusammenfassung
Der Zeitraum zwischen den Jahren 1920 und 1922 ist durch Ungewißheit bestimmt. Das bezieht sich auf die innere Situation wie auf das Verhältnis Deutschlands zu den westlichen Siegermächten; dabei spielte die ungelöste Reparationsfrage zweifellos die Hauptrolle. Aber auch im Rheinland war eine Art Schwebezustand für die allgemeine Lage charakteristisch. Mit der Unterzeichnung im Juni 1919 und dem Inkrafttreten des Friedensvertrages am 10. Januar 1920 waren wichtige Entscheidungen gefallen. Charakteristisch war jedoch, daß auf beiden Seiten Tendenzen zur Revision vorhanden waren, diesen Vertrag nicht als endgültig anzusehen. Denn die Kritik an dem in Versailles zustandegekommenen Kompromiß war nicht nur auf die deutsche Seite beschränkt. Auch in Frankreich machte sich erheblicher Widerstand gegen den Vertrag bemerkbar, der vor allem die in französischen Augen nachteiligen Regelungen der Rheinlandfrage betraf. Auch jenseits des Rheins waren gewisse Kreise überzeugt — und die hauptsächlich von der Rechten stammende Opposition war einflußreich—, daß in der Rheinlandpolitik noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.
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Literatur
Vgl. Rudolf Morsey, Die Deutsche Zentrumspartei 1917–1923, Düsseldorf 1966, S. 261 ff
Zur Entwicklung der verschiedenen separatistischen Gruppierungen und ihren Verbindungen zu den Franzosen vgl. Walter A. McDougall, France’s Rhineland Diplomacy 1914–1924, Princeton 1978, S. 122ff., und Klaus Reimer, Rheinlandfrage und Rheinlandbewegung (1918–1933), Frankfurt/Main 1979, S. 211–266
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Köhler, H. (1986). Jahre der Unentschiedenheit 1920–1922. In: Adenauer und die rheinische Republik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83861-2_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83861-2_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11765-2
Online ISBN: 978-3-322-83861-2
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