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Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden inhaltliche Fragen sozialwissenschaftlicher Mehrebenensystem-Modellbildung weiter in den Vordergrund rücken. Zugleich werden die im Kapitel 2 ausgeführten Ansätze, nunmehr besonders bezogen auf das qualitative Studium komplexer dynamischer Systeme, weiter fortgeführt. Zum Nachweis der sozialwissenschaftlichen Brauchbarkeit der Mehrebenensystem-Modellierung gehört die Verteidigung des Konzepts der asymmetrischen Beziehung zwischen Systemen verschiedener Ebenen einer Hierarchiedimension. Die Behauptung, daß solche Beziehungen real bedeutsam sind, ist nicht unmittelbar klar. Oberflächlich betrachtet scheint sie sogar im Widerspruch zu beobachtbaren Phänomenen des sozialen Wandels und der sozialen Vielfalt zu stehen1).

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Notes

  1. In diesen Zusammenhang gehört wesentlich die Diskussion um die autonome “Rationalität” individuellen Entscheidens und Handelns. Sozialphilosophisch ist hier zentral die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft oder der Determiniertheit individuellen Handelns gestellt. Diese Diskussion soll hier nicht explizit ausgeführt werden. Es wird auch die These vertreten, daß sie grundsätzlich müßig ist (Siehe Teil 1.1), und es läßt sich logisch begründet vertreten, daß sie nicht entscheidbar ist.

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  2. Den Hintergrund bildet eine empirische Kohortenanalyse der Geburtenent-wicklung in der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Makrodaten, die aber nur einen Ausgangspunkt für die hier primär wichtigen theoretischen Überlegungen und Hypothesenkomplexe liefert. Für eine umfassende demographische und sozio-ökonomische Datendokumentation und Methodendarstellung siehe HUININK 1985.

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  3. Ein Beispiel für einen mißlungenen Versuch liefert zum Beispiel MARTENS 1984.

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  4. Siehe ETZIONI 1975, S. 28ff. Wenn ich die Begriffe der aktiven und passiven sozialen Einheit bei ETZIONI aufgreife, so bleibt dabei die normative Orientierung, sein Plädoyer für eine “aktive Gesellschaft” außer acht, obwohl das Thema für sich gesehen sicherlich sehr interessant wäre. Zu einer kritischen Darstellung und Würdigung siehe z.B. GREVEN 1974.

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  5. Siehe ETZIONI 1975, S. 28, wo er bezogen auf einen möglichen Akteur definiert. “…; passiv sein heißt dagegen kontrolliert werden, durch Naturprozesse, durch soziale Bewegungen und Strömungen oder — durch aktive andere.”

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  6. Bei ETZIONI ist eine “aktive soziale Einheit” zu verstehen als ein Aktor, “der über den und außerhalb der ablaufenden Prozesse steht und versucht, sie einer Prüfung und Kontrolle zu unterwerfen. Aktiv sein heißt verantwortlich sein;.” ETZIONI führt weiter aus: “Die aktive Orientierung hat drei Hauptkomponenten: einen seiner selbst bewußten und wissenden Aktor; ein oder mehrere Ziele, an deren Verwirklichung er engagiert ist; sowie ein Zugang zu den Schaltstellen (der Macht), die die Neufestsetzung der sozialen Codes ermöglichen.” (ETZIONI 1975, S. 28)

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  7. Der Ausdruck “Filter-Effektivität” soll als Gegenstück zur “Effizienz der Kommunikation” aus 2.2.2.4 zu verstehen sein.

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  8. Mit “räumlich” ist nicht allein eine rein geographische Raumvorstellung verbunden. Es wird eher abstrakt im Sinne des mathematischen Konzepts des topologischen Raumes verstanden. Konkreter bezieht sich der Ausdruck auf die extensionale, relationale Zuordnung und Verortung von Elementen in einer Beziehungsstruktur, z.B. einer internen Systemstruktur oder einer horizontalen Beziehungsstruktur auf einer Ebene einer Hierarchiedimension in einem Mehrebenensystem.

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  9. Damit können gemeint sein: Mengen von Systemen mit unterschiedlichen möglichen Zuständen, Ausgängen usw.

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  10. Siehe den Informationsbegriff in der Informationstheorie.

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  11. Für diesen Aspekt wird der Begriff der Komplexität bereitgehalten, auf den ich im Rahmen dieser Arbeit immer nur implizit eingehe. Siehe hier LUH-MANNs Komplexitätsbegriff, der m.E. eine Vermischung der systemtheoretisch präzise definierten Begriffe der Vielfalt und der Komplexität darstellt. Er ist damit nicht eindeutig. (LUHMANN 1984, S. 45ff).

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  12. Damit ist der Bezug zur hier vertretenen erkenntnistheoretischen Position angedeutet. Er läßt sich vervollständigen, wenn auch die ethisch-pragmatische Dimension miteinbezogen wird.

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  13. ASHBY betont den entscheidenden Nutzen, der in dieser Eigenschaft der Begrenzungsqualität liegt, da sich aus der Tatsache der Begrenzungsqualität erst die Beschreibbarkeit der Maschine ergibt. Struktur ist also über Begrenzung identifizierbar oder, anders herum formuliert, Struktur (und Prozeßstruktur) ist eine Quelle von Begrenzung. Siehe auch BERRIEN 1968, S. 54; BOWLER 1981, S.7.

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  14. Hieraus ist eine andere Version des Satzes “Das Ganze (System) ist mehr als die Summe seiner Teile” abzuleiten.

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  15. Ein mögliches Modell ist der MARKOFF-Prozeß; siehe ASHBY 1974, S. 243ff.

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  16. Die Entropie einer Verteilung von Wahrscheinlichkeiten p1, …, pn deren Summe also gleich 1 ist, ist definiert als: x und hat die Einheit 1 Bit. Ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung eine Gleichverteilung, so ergibt sich H = ld n, und H ist damit identisch mit der obigen logarithmischen Vielfalt-Definition. Ist die Entropie einer Vielfalt kleiner als das Maximum, wird die Differenz auch Redundanz genannt. Redundanz deutet damit immer auf Begrenzung hin. Ein weiterer wichtiger Begriff aus der Informationstheorie, der in unserem Zusammenhang (s. auch 2.2.2) von hervorragender Bedeutung ist, ist das “Rauschen”. Ohne ausführlich darauf einzugehen, sei bemerkt, daß das Rauschen als Störung in der Informationsübertragung zu interpretieren ist, damit Vielfalt erzeugt, die im Prinzip nicht von der Vielfalt der Menge der ursprünglichen Signale zu trennen ist.

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  17. Siehe auch Fuzzy-Sets: ZADEH 1965.

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  18. H. MARCUSE schreibt in “Der eindimensionale Mensch”: “Die höchste Arbeitsproduktivität läßt sich zur Verewigung der Arbeit verwenden, und die leistungsstärkste Industrialisierung kann der Beschränkung und Manipulation der Bedürfnisse dienen. Wenn dieser Punkt erreicht ist, erstreckt sich Herrschaft — in der Maske von Überfluß und Freiheit auf alle Bereiche des privaten und öffentlichen Daseins, integriert alle wirkliche Opposition und verleibt sich alle Alternativen ein. Die technologische Rationalität offenbart ihren politischen Charakter, indem sie zum großen Vehikel besserer Herrschaft wird und ein wahrhaft totalitäres Universum hervorbringt, in dem Gesellschaft und Natur, Geist und Körper in einem Zustand unaufhörlicher Mobilisation zur Verteidigung dieses Universums gehalten werden.” (MARCUSE 1967, S. 38).

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  19. Abrupte Strukturbrüche beim kontrollierenden System sind nach der Voraussetzung des Satzes ausgeschlossen. Zur Betrachtung der Prozesse, die in einem solchen Fall ablaufen, werde ich noch kommen.

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  20. Wenn ich hier von Vielfalt der Zustände eines Systems schreibe, so ist das verkürzt. Im Grunde muß immer von der Vielfalt von Zuständen eines Systemensembles gesprochen werden. Ich vereinfache also die präzise Formulierung.

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  21. Primäre Sozialisation schafft familien-und kontext-spezifische Dispositionen für den Einstieg in die zweite Sozialisationsphase, La. die Schule, die wiederum differentielle Orientierungen hervorbringen kann. Soweit allerdings die Vielfalt der Sozialisationsagenten, insbesondere der späteren, als gering anzusehen ist, muß eher die Relevanz des ASHBYschen “Erfanrungsgesetzes” angenommen werden, nach dem die Vielfalt individueller Dispositionen ständig vermindert wird.

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  22. Das ist in unserem Zusammenhang insbesondere dann interessant wenn S″ als ein Subsystem des Systems S betrachtet wird, das die Filterung von Informationen in S steuert.

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  23. Das gilt prinzipiell auch für die andere Richtung entlang der vertikalen Struktur einer Hierarchiedimension, also “von oben nach unten”. Zum Gesetz der erforderlichen Vielfalt siehe z.B. auch BERRIEN 1968, S. 143.

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  24. Die Begründung dafür kann in den Konsequenzen des Gesetzes der erforderlichen Vielfalt liegen, wie sie LUHMANN auch mit seinem allerdings nicht eindeutigen Komplexitätsbegriff zu entwickeln versucht. Zur Genese und Erscheinung passiver Vielfalt siehe zum Beispiel auch BAUMGARTNER et al. 1976, S. 236ff.

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  25. Siehe dazu zum Beispiel die Diskussion zwischen EINSTEIN und der Kopenhagener Schule (BOHR, HEISENBERG). Siehe auch BERRIEN 1968, S. 48ff.

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  26. Eine Kritik an der Katastrophentheorie betont gerade diesen Punkt, daß sie nur von deterministischen Modellen ausgeht (HAKEN 1984, S. 240).

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  27. Zur Differenzierung und Vielfalt siehe wieder BOWLER 1981, S. 184f.

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  28. Immer sind solche Prozesse durch unterschiedliche Formen von Machtkonstellationen bestimmt. Sie können daher z.B. charakterisiert sein durch “diktatorische Oktrois”, Kompetenzgradienten oder auch demokratischen Bargainings.

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  29. Das belegt auch das Gesetz der erforderlichen Vielfalt, in dem Bedingungen zum Erhalt homöostatischer und selbstregulierender Systemprozesse formuliert werden. Ein Beispiel für die Relevanz aktiver Vielfalt könnte aus dem Bereich der Ordnungspolitik ein Vergleich markt-und planungsorientierter Wirtschafts-verfassungen geben. Planung ist i.a. nur bei großer Unsicherheit und einer stark defizitären Informationslage möglich. Auf der anderen Seite legt sie starre Strukturen eines Wirtschaftsprozesses fest, der damit zu systemgefährdenden Span-nungs-und Problemzuständen führen kann. Ein Markt versucht dem Informationsdefizit Rechnung zu tragen, indem er im Ideal offen und flexibel bleibt und permanent eine Vielzahl unterschiedlicher Strategien und möglicher Prozeßverläufe bereithält.

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  30. Diese Überlegungen liegen jenseits der hier beabsichtigten Ausführungen. Siehe den Ansatz von ETZIONI 1975. Siehe aber insbesondere die Ansätze der kritischen Theorie, so den klassischen Ansatz von HABERMAS.

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  31. Siehe 3.2.1. Insbesondere ist hier auch der Prozeß von Umweltbedingungen für soziale Mehrebenensysteme aufgrund möglicher modell-exogener Meta-Prozesse wandel-induzierend.

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  32. Ohne auf eine ebenenspezifische Differenzierung der Bedeutung externer Informationen einzugehen, diskutiert auch BOWLER diesen Aspekt. Er schreibt. “When systems that have developed significantly different information systems — different cultures, for example — come into contact through the exchange of information, the amount of variety may increase in one or both systems.” (BOWLER 1981, S. 186). Zur Qualität der externen Informationen und ihrer Bedeutung für das jeweilige Empfängersystem fügt BOWLER noch hinzu: “In all these cases, tne principle of moderate novelty applies: … Variety arises in connection and information that is sufficiently different to indicate the need for change (a different arrangement) but similar enough not to require a whole new meaning context.” (S. 186).

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  33. Zum Konzept des “exit” und “voice” siehe auch BAUMGARTNER et al. 1976. Es geht zurück auf HIRSCHMAN 1970.

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  34. Vielfach werden Netzwerksysteme auch als Systeme konzipiert, deren Elemente Positionen sind (ANDERSON/CARTER 1974; COLEMAN 1971).

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  35. Im Zusammenhang mit der erwähnten inhaltlichen Fragestellung läßt sich einfach die Position von Individuen als “Frau” in gesellschaftlichen Obersyste-men, Kollektiven verstehen. Eine Position kann aber auch weitgehender aus einem relationalen Strukturzusammenhang heraus eine durch die Zuordnung von Elementen einer Systemebene in einer Organisationshierarchie und eine zusätzliche Verortung in der horizontalen Struktur dieser Ebene spezifiziert werden.

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  36. Siehe dagegen LUHMANN 1984, S. 430, wo er eine Trennung zwischen Individuen und Rolle vornimmt und das Management der relationalen Beziehung zwischen Individuum und seinem Kollektiv als psychisches Problem des einzelnen in der Auseinandersetzung mit vorgegebenen Erwartungsstrukturen begreift. Hier läßt sich eine Kritik von GIDDENS anführen, wenn er schreibt: “‘Role strain’ derives from disjunctions between an individual’s psychological traits and role demands.” (GIDDENS 1979, S. 116). Mit diesem Verständnis verträgt sich auch nicht ein Ansatz, der wie bei PARSONS mit seiner starken Gleichgewichtsorientierung, die Relevanz der individuellen Identität im Rollenprozeß stark relativiert und dem Postulat eines normativen Konsenses unterwirft (PARSONS 1964).

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  37. Man wird am Beispiel des Wandels der Position und der damit verbundenen Erwartungsstrukturen für die Frau in der Gesellschaft deutlich machen können, wie auch “aktive Vielfalt” mit zur Veränderung der Positionsparameter beitragen kann, somit sich die Rolle von Frauen individuell wie strukturell begründet verändert.

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  38. GIDDENS versucht, das hier skizzierte Konzept dadurch einzulösen, daß er den Begriff der Rolle durch den der “practices” ergänzt: “….; and it is practices, not roles, which (via the duality of structure) have to be regarded as the ‘points of articulation’ between actors and structures.” (GIDDENS 1979, S. 117) und “Finally, the role-prescriptions have to be studied in their interrelation with actual practices that are the’ stuff of social life; there may be various kinds of dislocation between what is enjoined in roleprescriptions and what actors typically do as the occupations of particular social positions.” (S. 118).

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  39. Siehe dazu das Beispiel der Rollenerwartungen bezogen auf die Position der Familie in der Gesellschaft. Ich werde darauf im Zusammenhang der Ausführungen in 3.2 noch zurückkommen. Hier könnte auch der MERTONsche Ansatz des “role-ser” studiert werden (MERTON 1968).

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  40. Den genannten Aspekten lassen sich auch verschiedene Ansätze eines Begriffs der “Sozialstruktur” zuordnen. Der eine ist eher über die Dimension der distributiven, aggregierten Verteilung von Inhabern bestimmter sozialer Merkmale (z.B. sozialer Schichtungsmerkmale) gekennzeichnet. Der andere, in der Literatur vorherrschende, rückt die beziehungsstrukturelle Dimension in Vordergrund. Siehe z.B. SCHÄFERS 1976, BLAU 1979.

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  41. Wie schon erwähnt, wird der Begriff des “Raumes” hier einfach sehr abstrakt im mathematischen Sinne über das Konzept des “topologischen Raumes” definiert. D.h. im wesentlichen, daß auf der Menge der Elemente des Raumes eine Metrik als Maß einer “Nähe” der Elemente zueinander nach sozialrelevanten Kategorien spezifiziert sein muß. Ein einfaches Beispiel dafür ist der geographische Raum mit der Metrik der geographischen Entfernung. Siehe z.B. RAPOPORT 1981, S. 9, der gerade das Problem der Konstruktion solcher Metriken eines sozialen Raumes aufwirft.

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  42. Wichtige Beispiele für entsprechende Phänomene sind durch die Genese sozialer Bewegungen oder alternativer politischer Organisationen gegeben. Aber auch in ökonomischen Teilsystemen lassen sich solche Entwicklungen, z.B. in der Veränderung von Nachfragestrukturen, konstruieren.

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  43. Siehe zur Kritik PREWO 1973, TJADEN 1969, S. 82ff.

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  44. Der Ausdruck “gesellschaftlicher Wandel” soll in einem umfassenderen Sinn die Einbezogenheit aller gesellschaftlich relevanten Prozesse im Wandel-Konzept andeuten. Siehe auch JÄGER 1981, S. 25ff.

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  45. Zu Übersichten und kritischen Diskussionen von Definitionsansätzen siehe JÄGER 1981, SCHÄFERS 1976, SCHMID 1982, TJADEN 1969. Wichtige Sammlungen von Beiträgen zum sozialen Wandel haben DREITZEL 1967, ZAPF 1970 und STRASSER/RANDALL 1979 herausgegeben.

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  46. Sowohl bei ZAPF als auch bei MOORE lassen sich allerdings Ansätze dazu finden. Ein sehr interessanter und innovativer Beitrag ist ein Aufsatz von HERNES 1976, auf den ich später noch zurückkommen werde, da dieser Autor ebenfalls versucht, den Aspekt einer Beziehung zwischen gesellschaftlicher Mikro-und Makroebene in sein Konzept einzubinden. Siehe auch BUCK et al. 1973 und als aktuellen Beitrag BÜHL 1984.

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  47. Siehe dagegen die Kritik von JÄGER 1981, S. 29 dazu, aus der heraus alternativ die Begriffe der “Veränderung” bzw. der “Entwicklung” eingeführt werden.

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  48. Siehe zu dieser Differenzierung auch HERNES 1976 und BAUMGARTNER et al. 1977, die sich auf HERBST 1970 beziehen, der eine Bedingtheit prozessualer Zusammenhänge in drei Intensitäten unterscheidet: (1) funktionale Formen und Parameter bleiben konstant (“universal constants”), (2) Parameter sind bedingungs-sensibel, die funktionalen Formen bleiben aber konstant, (3) sowohl die funktionalen Formen als auch die Parameter sind bedingungs-sensibel (BAUMGARTNER et al. 1977, S. 229). Wir werden sehen, daß eine solche strenge Trennung sich nicht sinnvoll durchhalten läßt.

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  49. Im Rahmen der Synergetik sind damit etwa die “Kontrollparameter” gemeint, wie im Kapitel 4 noch auszuführen sein wird. Siehe HAKEN 1978.

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  50. Ein Beispiel dafür ist die u.U. hervorragende Bedeutung ökonomischer Makroprozesse auch im Kontext der konjunkturellen Entwicklung, also mit ihrer Zyklik, die sie unter bestimmten weiteren Bedingungskonstellationen erhalten können.

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  51. “Moden” als bestimmte Ausprägungen von Strömungen in Systemen höherer Ordnung werden daher bezogen auf diese Systeme zunächst nicht als Wandel zu interpretieren sein, obschon sie auf unteren Ebenen, wenn auch oft nur vorübergehend, zu Wandel in Präferenzstrukturen und sonstigen Einstellungsparametern führen. Doch können nichtlineare Interdependenzen, über die Sedimentierung und Verfestigung von Berichttransfers von Untersystemen und Selbstorganisationsphänomenen auf der höheren Ebene, eine “Rückwirkung” von Moden auf die makroskopischen Struktur-und Prozeßstrukturparameter zur Folge haben, also zu makroskopischem Wandel beitragen.

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  52. Hier wird der plastische Begriff des “Symmetriebruchs” eingeführt.

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  53. Einen Überblick geben insbesondere WISWEDE/KUTSCH 1978.

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  54. Allerdings lassen sich entsprechende Konzepte auch für Subsysteme in Organisationshierarchien denken.

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  55. Es ginge auch zu weit, sich an dieser Stelle kritisch damit auseinanderzusetzen, was vor dem Hintergrund des hier gewählten Ansatzes aus einer umfassenderen Perspektive der Diskussion heraus sicherlich notwendig wäre.

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  56. Einen Überblick über Theorieansätze zum “generativen Verhalten” gibt z.B. OPPITZ 1984. Siehe aber auch u.a. LOY 1981, MACKENSEN 1981.

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  57. Ansätze dazu, auf unterschiedliche Weise motiviert und begründet, finden sich z.B. bei HEINSOHN et al. 1979, die einen materialistischen Ansatz verfolgen, LINDE 1984 mit einer stark historisch begründeten Analyse und MACKENSEN 1981 mit einem Versuch der Integration unterschiedlicher Theorieansätze zum generativen Verhalten. Siehe auch HERNES 1976, S. 527ff.

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  58. Siehe auch HERNES 1976, S. 516f.

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  59. Siehe FALTER 1978, HUMMELL 1972, PAPPI 1976 und SCHEUCH 1973.

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  60. Damit kann Wandel in den Obersystemen an der Spitze einer Hierarchiedimension nach dem Prinzip des Kontrolltransfers durch exogene Systemumweltprozesse induziert werden. Für das Beispiel einer Aggregationshierarchie, an deren Spitze man das gesamtgesellschaftliche System annimmt, können dabei u.a. Prozesse in der natürlichen Umwelt eine wesentliche Rolle spielen, wie sich in der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung zeigt. Die Anzeichen einer zunehmenden Zerstörung der ökologischen Grundlagen des gesellschaftlichen Lebens führen zu nachhaltigen Veränderungen der Orientierungsspielräume gesellschaftlicher Entscheidungsprozesse.

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  61. Siehe dagegen, wie schon erwähnt, HERNES 1976.

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  62. Bei der Betrachtung von Phänomenen gesellschaftlichen Wandels per Kontrolltransfer konzentriere ich mich hier insbesondere auf spezielle Fragen der Folgen für die Struktur in Untersystemen, die sich als Strukturbrüche oder auch Symmetriebrüche und Phänomene der Selbstorganisation in Aggregationshierarchien einordnen lassen. Die Vielfalt der Aspekte ist natürlich größer. Auf Fragen des Wandels durch Kontrolle in Organisationshierarchien werde ich in 3.2.5 eingehen, wo ich zusammenfassend Fragen des Wandels in Organisationshierarchien behandle.

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  63. Eine andere, aber analoge Möglichkeit ist das Rechnen bedingter Regressionen, wenn die interagierende Variable diskret ist. Im übrigen kann natürlich auch eine Abhängigkeit des Effektes vom jeweiligen Niveau von Y gegeben sein.

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  64. Die Xi, i ε (1, …, n) sind Zeitfunktionen, n ist eine natürliche Zahl Rn bezeichnet die Menge der n-dimensionalen Vektoren mit rellen Zahlen als Komponenten.

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  65. Beschreibt das o.g. Differentialgleichungssystem eine chemische Reaktion, die Xi sind dann als Konzentrationen chemischer Substanzen zu interpretieren, bedeutet die Nichtlinearität von f die Existenz katalytischer Reaktionen. Eine Charakterisierung einer Substanz als Katalysator bei einer Reaktion chemischer Substanzen zu neuen Substanzen habe ich schon an früherer Stelle gegeben. Es ist als eine wichtige Möglichkeit zusätzlich anzuführen, daß eine Veränderung des Katalysators, zum Beispiel bezogen auf seine “Phase” oder seinen Aggregatzustand, bei einer Reaktion erfolgen kann. Ein Modellbeispiel für eine autokatalytische Reaktion liefern NICOLIS/PRIGOGINE 1977. Im übertragenen Sinne lassen sich in sozialen Systemen bestimmte Elemente als Katalysatoren für Prozesse, z.B. Kommunikationsprozesse interpretieren, die diese erst ermöglichen, steuern oder anders beeinflussen. Auch die Genese sozialer Strukturen kann solcher Katalysatoren bedürfen, die selbst nicht Element dieser sozialen Struktur sein müssen. Autokatalyse würde dann aber bedeuten, daß die Existenz solcher Elemente Voraussetzung für die Reproduktion und den Erhalt solcher Strukturen ist, die sie selbst hervorbringen. Ein Beispiel bieten soziale Regeln oder Kommunikationen, die bestimmte soziale Strukturen, Gruppen oder Organisationen sichern, wenn letztere selbst wiederum die Gruppen-und Organisationsregeln und-kommunikationen produzieren, die die Reproduktion der Struktur der sozialen Gruppen oder Organisationen, der Beziehungsstruktur ihrer Mitglieder, weiter steuern. Damit ist schon ein einfaches Modell selbstreferenzieller Prozesse gegeben. Das Phänomen der Autokatalyse ist also eng verwandt mit dem sozialwissenschaftlichen Konzept der Selbstreferentialität. In einer weiteren Stufe ließen sich Systeme betrachten, in denen Prozessen bzw. Prozeßzyklen selbst die Funktion eines Katalysators zukommt. Damit ist das Modell der Hyperzyklen angesprochen, wie es von EIGEN entwickelt worden ist. Siehe EIGEN/SCHUSTER 1979 und EIGEN/ WINKLER 1975.

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  66. Man könnte, bezogen auf Untersysteme, daher auch von einer doppelten Quelle der Nichtlinearität sprechen: die eine ist die Interdependenz der Systemattribute für sich, aufgrund ihrer selbstreferenziellen Organisation, und die andere die direkte Interdependenz mit mehrebenenspezifischen Kontrolltransfereffekten. Da Untersysteme nicht die Möglichkeit des direkten Kontrolltransfers zu Obersystemen haben, ist ihr “Einfluß” auf Wandel in Obersystemen nur über die möglicherweise nichtlineare Eingebundenheit ihrer Berichttransfers in den Obersystemprozeß begründet.

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  67. Das Verhalten linearer Systeme läßt sich z.B. als Differentialgleichungssystem der folgenden Form beschreiben: dX/dt = A X, wobei X wiederum ein n-Komponenten-Vektor von Variablen zu Systemattributen und A eine (nxn)-Matrix ist. Solche Systeme sind explizit in ihrer Dynamik beschreibbar. Sie besitzen i.a. einen eindeutigen stationären Punkt, wo gilt: dX/dt = 0. Dieser kann (asymptotisch) stabil sein, das heißt, jede Variablentrajektorie läuft in ihn hinein; er kann instabil sein, das heißt, das System explodiert. Schon im zweidimensionalen Fall kann aber auch eine zyklische Dynamik gegeben sein, die über Kreisfunktionen festgelegt ist. Dabei muß man darauf hinweisen, daß die durch die obige Differentialgleichung beschriebenen Trajektorien i.a. auch nichtlinear sind, wenn die Elemente der Diagonalen von A verschieden von 0 sind, während das Modell der Veränderungsraten linear ist.

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  68. Nach diesem Ansatz läßt sich weniger eine Differenzierung nach Phänomenen einer direkten Veränderung struktureller bzw. prozeßstruktureller Formen, wie sie HERNES mit seinem Begriff der “transformation” meint, und Parameterwandel, bei HERNES “transition”, begründen (HERNES 1976). Wandel erster und zweiter Ordnung im oben bezeichneten Sinne sind eng miteinander verknüpft.

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  69. Immer ist der Fall “stetigen Wandels” zu berücksichtigen. Er charakterisiert die Phasen zwischen Zeitpunkten diskreten Strukturwandels.

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  70. Siehe 23.1. Siehe hierzu auch die nichtlineare Systemtheorie, die mich noch in ihrer formalen Ausführung im Kapitel 4 beschäftigen wird. Sie läßt sich mit den dort in erster Linie aufgegriffenen Ansätzen der Synergetik, der Katastrophentheorie und der dissipativen Strukturen, kurz, mit Phänomenen der Selbstorganisation in Massensystemen in Verbindung bringen. Einführungen hierzu finden sich z.B. bei BLAQUIERE 1976, BRAUN 1979, KNOBLOCH/KAPPEL 1974 HAKEN 1984.

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  71. Natürlich haben auch in linearen Systemen Veränderungen der Parameter Veränderungen des Ortes, des stationären Punktes (in inhomogenen Systemen) bzw. der Stabilitätseigenschaften und Phasenportraits zur Folge.

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  72. Bislang gibt es schon eine Reihe von Versuchen, die Prinzipien der Katastrophentheorie (BÜHL 1984, MARTENS 1984), der Synergetik (HAKEN 1984, WUNDERLIN/HAKEN 1981, WEIDLICH/HAAG 1983) und der dissipativen Strukturen (PRIGOGINE 1976, ALLEN/SANGLIER 1980, JANTSCH 1982) auf sozialwissenschaftliche Fragestellungen anzuwenden.

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  73. Für den zweidimensionalen Fall siehe zur vollständigen Klassifikation der möglichen Fälle bei einem homogenen System BRAUN 1979, S. 481ff. Das qualitative Verhalten zweidimensionaler, linearer Differentialgleichungssysteme läßt sich am Beispiel des harmonischen Oszillators studieren, wenn der durch Reibung bedingte Dämpfungsfaktor variiert wird.

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  74. Siehe z.B. PRIGOGINE 1979, S. 121ff. Im folgenden wird ergänzend auch von “orbital-stationärem Verhalten” die Rede sein, das schon einmal erwähnt wurde. Es bezeichnet ein asymptotisch stabiles, zyklisches Verhalten nichtlinearer Systeme, das von der zyklischen Dynamik linearer Systeme zu unterscheiden ist. Das bedeutet, das Systemverhalten schwingt sich auch nach kleinen Störungen immer wieder in einen Zyklus einer bestimmten Frequenz ein.

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  75. In einem sogenannten Bifurkationsdiagramm lassen sich die Abfolgen von Bifurkationen in Abhängigkeit des Wandels eines Bifurkationsparameters darstellen. Siehe z.B. PRIGOGINE 1979.

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  76. Insbesondere PRIGOGINE weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß dieser Ansatz nur bei Systemen mit einer großen Zahl von Teilchen, Elementen, Subsystemen gilt. Er hebt also gerade auf den Aspekt einer aggregativen Kohärenz ab, wie es für die naturwissenschaftliche Betrachtungsweise dieser Phänomene typisch ist.

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  77. In der Physik bzw. in der Chemie kann daher auch gezeigt werden, daß Bifurkationen, ohnehin nur möglich weitab vom thermodynamischen Gleichgewicht eines Systems, selbst noch weiter von diesem thermodynamischen Gleichgewicht wegführen.

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  78. Zu einer kurzen Einschätzung und Darstellung der Diskussion zur Katastrophentheorie siehe HAKEN 1984, S. 238ff.

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  79. Dieser Sachverhalt ist also wohl zu unterscheiden von den Phänomenen, die mit dem Parameterwandel in linearen Systemen einhergehen.

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  80. Siehe z.B. BÜHL 1984, S. 64ff.

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  81. In diesem Zusammenhang versucht man also, die These vom “Pillenknick” zu widerlegen. Siehe SCHUBNELL 1975.

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  82. Einen Hinweis dazu liefert z.B. der seit 1976 bis 1982 gegebene Anstieg der Geburtenziffern verheirateter Frauen. Auch läßt sich bei weiter zurückgehender Heiratsneigung eine stärkere Kopplung des Ereignisses der Geburt eines Kindes und des Heiratstermins feststellen.

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  83. Im Anschluß an die schon genannte Literatur läßt sich hier das skizzierte Prinzip wiederholen: “order through fluctuation” (PRIGOGINE 1977, 1979). Es spielt hier eine bedeutsame Rolle und ist z.B. wesentlich bedeutsamer als die spezifischen Ansätze der Katastrophentheorie.

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  84. Dieses Moment wird aus unterschiedlicher Perspektive in der sozialwissenschaftlichen Literatur schon diskutiert. Siehe BOUDON 1979, ETZIONI 1975, LINDENBERG 1977, LINDENBERG/WIPPLER 1978, MOORE 1967, MOSCOVICI 1979. Im Rahmen der Grundlegung sozialwissenschaftlicher Theorie gewinnt es auf unterschiedliche und eigenartige Weise einen zentralen Stellenwert.

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  85. Siehe zum Beispiel DE PALMA/LEFEVRE 1983, GRANOVETTER/SOONG 1982 oder die schon kritisierten Annahmen in der Kontextanalyse.

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  86. Die Fluktuationen sind durch Veränderungen in den Mikro-Berichten bedingt, doch ist ihr Begriff mit den aggregierten oder integrierten Werten dieser Einzelinformationen verbunden. Siene 2.2.1.

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  87. Siehe die Andeutung einer Kritik an einer soziologischen Systemtheorie PARSONS’ scher Prägung in 3.1.2. Siehe z.B. auch zu inhaltlichen Überlegungen OLSON 1983.

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  88. Es wurde schon deutlich, daß in einem nichtlinearen Prozeßmodell das eine vom anderen nicht zu trennen ist.

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  89. Siehe dazu auch die Grundprinzipien der Synergetik (HAKEN 1978, 1984). HAKEN spricht von einem “Versklavungsprinzip”, nach dem in naturwissenschaftlichen Kategorien ausgedrückt, die Einzelaktionen von Teilchen eines Systems, die auf der Makroebene als Fluktuationen zu begreifen sind, sich zu einem dominierenden “mode” des Makroverhaltens arrangieren, der dann ihr eigenes Verhalten wiederum weitgehend kontrolliert.

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  90. HERNES versucht ein ähnlich von ihm ausformuliertes Prinzip mit dem Begriff des “dialectical social change” zu verbinden, was gewiß seine Berechtigung haben könnte (HERNES 1976, S. 534). Es fällt zum Beispiel auf, daß sich auch aus dem hier erläuterten Modellansatz gleichsam ein Analogon zum Gesetz des “Umschlages von Quantität in Qualität” ableiten läßt oder in der skizzierten Nichtlinearität Elemente des dialektischen Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft inbegriffen sind. Doch zunächst scheinen diese Analogien recht einfach. Ich kann diese theoretisch anspruchsvolle Frage mit ihren Implikationen für eine mögliche Modifizierung des Modellansatzes hier nicht behandeln. Das heißt nicht, daß damit nicht u.U. eine große Chance innovativer Inputs für materialistische und kritische Theorieansätze aufzugreifen wäre.

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  91. Daher steht hier der Bezug auf Aggregationshierarchien im Vordergrund. In den Naturwissenschaften spricht man auch von den schon zitierten Viel-Teilchen-Systemen.

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  92. Siehe die Betrachtungen zum Potential mit Schaubild 3.2.3.1.

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  93. Solche Modelle werden auch mit Hilfe von Master-Gleichungen in Form von “birth and death”Prozessen betrachtet, die das Globalverhalten des Makrosystems stochastisch beschreiben. Siehe HAKEN 1978 und insbesondere für die sozialwissenschaftliche Deutung bei WEIDLICH/HAAG 1983. Das heißt, die Makrovariable X, die den aggregierten Makro-Bericht abbildet, ist als Zufallsvariable zu betrachten, deren Wahrscheinlichkeitsverteilung P(X) sich über die Zeit hin in Abhängigkeit von der Veränderung von Kontrolltransfers, die auf X selbst beruhen, also von Mikroparametern ändert. Das Änderungsverhalten dP(X,t)/dt wird über die Master-Gleichung bestimmt. X gibt den Anteil der Untersysteme an, die einen bestimmten Bericht senden, sich z.B. in einem bestimmten Zustand befinden. X ist damit also ein analytisches, stochastisches Merkmal, wie es auch in der Kontextanalyse eingesetzt wird. Die Veränderung eines Untersystems von einem Zustand zu einem anderen, dessen Information in X eingeht, wird über den Ansatz des MARKOFF-Prozesses modelliert. Andere Möglichkeiten der Beschreibung solcher Prozesse bietet der Ansatz der LANGEVIN-Gleichung (stochastische Differentialgleichung für X) und der FOKKER-PLANCK-Gleichung (Differentialgleichung für P). Siehe auch NICOLIS/PRIGOGINE 1977.

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  94. Es gilt weiter in der Physik x , wobei W bezogen auf X die physikalische Arbeit darstellt, X von X0 zu X1 zu verändern, wenn diese Veränderung durch die Kraft F(X) gesteuert wird. Das Potential stellt also die infinitesimale negative Arbeit (potentielle Energie) eines Systems bei der Veränderung von X und der herrschenden Kraft F dar, und es gilt x. Im allgemeinen läßt sich ein Potential insbesondere eines mehrdimensionalen Systems, dessen Prozeß also durch mehrere interdependente Attribute beschrieben wird, nicht bestimmen. Daraus leitet sich die begrenzte Anwendbarkeit der Katastrophentheorie ab, die nur für eindimensionale Systeme entwickelt worden ist. Für den Fall der Existenz eines Potentials gibt es eine enge Beziehung zwischen der Wahrscheinlichkeitsverteilung von X und seinem Potential (HAKEN 1978, S. 168ff; WEIDLICH/HAAG 1983, S. 38)

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  95. Siehe HAKEN 1978, S. 107ff, 133ff, 181ff und insbesondere auch 200f.

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  96. “Nonequlibrium systems” meint Systeme weitab vom thennodynamischen Gleichgewicht im Unterschied zu Systemen in der Nähe des thermodynamischen Gleichgewichts.

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  97. Siehe NICOLIS/PRIGOGINE 1977, S. 273ff und PRIGOGINE 1976, wo er insbesondere Bezug auf sozialwissenschaftliche Probleme zu nehmen versucht.

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  98. Siehe NICOLIS/PRIGOGINE 1977, S. 173ff; PRIGOGINE 1976, S. 116ff.

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  99. Auch dieser Ansatz führt zu Master-Gleichungen, die aber nicht linear sind, im Gegensatz zu den entsprechenden Gleichungen im globalen Ansatz (NICOLIS/PRIGOGINE 1977, S. 317f.).

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  100. Eine ausführliche Darstellung dieses Ansatzes kann hier leider nicht erfolgen. Zu einer vollständigen Begründung seines Verständnisses bedarf es auch eines intensiven Studiums mathematisch physikalischer Modelle.

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  101. Man könnte die Phänomene des eher “stetigen” Wandels und spontaner, diskreter Strukturbrüche auch einmal als die evolutionäre, zum anderen als die revolutionäre Dimension verstehen. Wandel in diesen beiden Dimensionen läßt sich also modellmäßig spezifizieren. Zur Begrifflichkeit siehe z.B. GROTESKY/LASZLO 1971.

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  102. Auf einige Aspekte dieser Frage komme ich noch zurück.

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  103. Siehe hierzu auch die Ausführungen von PRIGOGINE 1976, S. 120ff, wo er insbesondere eine Interpretation seines Prinzips der kritischen Fluktuation gibt.

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  104. Es war schon darauf hingewiesen worden, daß eine solche Homogenität durch Kontrolle in sozialwissenschaftlichen Systemen ohnehin für nicht möglich gehalten wird. Siehe aber auch 3.2.4.2.

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  105. Ich komme im Zusammenhang mit Überlegungen zum Wandel in Organisationshierarchien noch einmal auf diese Phänomene zurück. Siehe BAUMGARTNER et al. 1976, DEUTSCH 1969.

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  106. Natürlich hat dieser Aspekt “paradoxer” Effekte seine begründete Bedeutung im sozialen Prozeß, auch für Phänomene gesellschaftlichen Wandels. Siehe dazu ausführlicher BOUDON 1979 oder WIPPLER 1978.

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  107. Ein Beispiel läßt sich aus dem Bereich der Maßnahmen der Wirtschaftspolitik anführen. Programme zur Ankurbelung der Konjunktur können, greifen sie erst nach einer bestimmten Zeit in veränderten ökonomischen Situationen die depressive Phase kann längst überschritten sein zu einer Verstärkung von Fehlentwicklungen beitragen, da ihre Wirkung mit neuen Entwicklungen des ökonomischen Prozesses, die zu einer stärkeren Wachstumsphase führen, kovariieren und diese in unangemessener Weise verstärken kann.

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  108. Siehe zum Beispiel den Ansatz materialistischer Gesellschaftstheorien.

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  109. Ein Beispiel ist in 3.13 schon im Rahmen der Darstellung zur Begründung von “role strains” bei GIDDENS gegeben worden. Auch GIDDENS sieht die Widersprüchlichkeit von Rollenerwartungen in erster Linie in der Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Strukturen angelegt.

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  110. Daran knüpft sich der Ansatz “gesellschaftlicher Praxis” in dialektischen und materialistischen Gesellschaftstheorien an.

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  111. Siehe EIGEN/SCHUSTER 1979, JANTSCH 1982, aber auch wiederum PRIGOGINE 1979.

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  112. Siehe z.B. HUMMELL/SODEUR 1981, darin insbesondere der Beitrag von RAPOPORT.

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  113. Die Grundannahme MOSCOVICIs lautet: “Jedes Gruppenmitglied ist ungeachtet seines Ranges eine potentielle Quelle oder ein potentieller Empfänger von Einfluß.” (MOSCOVICI 1979, S. 82). Eine Form der Asymmetrie von Beziehungen wird hier nicht betrachtet.

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  114. MOSCOVICI unterscheidet 5 Verhaltensstile: die psychologische Investition, die Autonomie, die Konsistenz des Verhaltens, Rigidität und Fairness (MOSCOVICI 1979, S. 135ff).

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  115. Ein einleuchtendes Beispiel ist bei der Familienplanungsfrage gegeben. Die Tatsache der höheren Sicherheit von Partnern, insbesondere Frauen, bei der Familienplanung nach der Einführung der “Pille” traf nach 1967 in der Bundesrepublik auf eine wirtschaftliche Situation mit einer enormen Nachfrage nach Arbeitskräften. Auf der einen Seite wurden verheiratete Frauen für Unternehmer eher auch aus ihrer individuellen, subjektiven Sicht in stärkerem Maße “verfügbar”, da Geburtsrisiken, damit nicht gewünschte Kosten, verringert werden konnten. Das hat auf der anderen Seite u.a. zu einer weiteren Verbreiterung des Gebrauchs der sicheren Kontrazeptiva geführt, da damit Arbeitsmarktchancen erhöht wurden.

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  116. An dieser Stelle sei auf zwei interessante Modellansätze von GRANOVETTER/SOONG 1982 und DE PALMA/LEFEVRE 1983 zu Diffusion und kollektivem Verhalten hingewiesen, die wiederum in stärkerer Weise an einer deterministischen Version der Modelle des Wandels orientiert sind, wie sie in den vorangegangenen Teilen dieses Abschnittes 3.23 ausgeführt wurden. DE PALMA und LEFEVRE leiten interessanterweise ein entsprechendes Modell aus einem Ansatz des Multinomial Logit Verfahrens ab, während GRANOVETTER und SOONG insbesondere Fragen von Schwellenwerten bei Diffusionsprozessen und ihrer Relevanz für kollektives Verhalten darstellen.

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  117. Hier tritt wiederum das Problem der unzulässigen Isolierung von Teilprozessen auf.

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  118. Geburtsjahrgangsspezifische Geburtenziffern eines Jahres geben die Anzahl der Geburten einer Geburtsjahrgangskohorte von Frauen in einem Kalenderjahr bezogen auf 1000 Frauen dieser Kohorte in diesem Kalenderjahr an. Sie werden vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

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  119. Siehe zu einer kurzen Darstellung auch JÄGER 1981, S. 101ff, der diese Entwicklungen in den historischen Rahmen des Industrialisierungsprozesses einordnet. Siehe auch SCHÄFERS 1976, S. 189, der insbesondere auch auf Prozesse des Funktionsverlustes von Familien hinweist, die den Trend zur Geburtenbeschränkung weiter verstärken. Ein wichtiger Punkt ist die “Entlastung” der Familie in der Sozialversorgung, z.B. der Altenfürsorge: Kinder sind zur Sicherung einer Versorgung der Eltern im Alter immer weniger bedeutsam.

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  120. Siehe LINDE 1984 und 3.2.43.

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  121. KLAGES und INGLEHARDT setzen bezogen auf die Entwicklung der normativen Struktur in neuerer Zeit, die bei KLAGES interessanterweise auch für die Zeit von 1965 bis 1974 angenommen wird, andere Schwerpunkte. KLAGES geht von einer Verringerung der Bedeutung einer Orientierung auf “Pflicht-und Akzeptanzwerte” und einer Verstärkung der Bedeutung von “Selbstverwirklichungswerten” aus (KLAGES 1984). INGLEHARDT postuliert die These des Wandels von “materialistischen” zu “postmaterialistischen” Wertstrukturen (INGLEHARDT 1979). Diese Ansätze sind kritikwürdig, da sie von einer geringen Interdependenz von Systemprozessen ausgehen und insbesondere die Relevanz ökonomischer Kontrollprozesse vernachlässigen. Siehe dagegen JÄGER 1981, S. 114 und GLATZER/ZAPF 1984, S. 400. KLAGES und INGLEHARDT stellen daher auch die Entwicklung als einen Trend dar, während ich eher von einer zumindest vorübergehenden, aber substanziellen Polarisierung im Sinne des Bifurkationsmodells ausgehe.

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  122. Einen ausführlicheren Ansatz zu den hier kurz erläuterten Konzepten formuliert ETZIONI 1975 aus, auf den ich mich auch an einigen Stellen noch beziehen werde.

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  123. Für die Sozialwissenschaften deutet sich in dieser einfachen Unterscheidung die viel grundsätzlichere Frage nach dem komplexen Verhältnis von Individuen und Organisationen an. Einen bedeutenden Beitrag zu einem alternativen Ansatz einer Organisationstheorie formuliert ADORNO aus dem Kontext des Verständnisses der Kritischen Theorie heraus, in dem er die inhärente Dialektik dieser Beziehung zu entwickeln versucht. Er schreibt: “Immerhin sei zur Orientierung daran erinnert, daß Organisation ein bewußt geschaffener und gesteuerter Zweckverband ist.” (ADORNO 1972, S. 441). Und er fährt an späterer Stelle dann fort: “Wird von der Unausweichlichkeit der Organisation gesprochen, so vergißt man leicht das Entscheidende, daß Organisation eine Form der Vergesellschaftung, ein von Menschen für Menschen Geschaffenes ist. … Die Blindheit der Beherrschung der äußeren Natur, die nicht danach fragt, was dieser angetan wird, geht über auf die Organisation als Beherrschung von Menschen, und es schwindet das Bewußtsein davon, daß die Objekte der Organisation selber Menschen, also identisch mit den vorgeblichen Subjekten der Organisation sind, die sie zusammenfaßt.” (ADORNO 1972, S. 445).

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  124. Siehe bei ETZIONI 1975, S. 127f den Begriff der kohäsiven Basis einer Organisation. Beachte auch das “free-rider”-Problem in der Theorie der kollektiven Güter.

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  125. Mit dem Ausdruck “Schaffung” soll in der Formulierung die hervorragende aktive Dimension herausgestellt werden.

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  126. Siehe dazu auch den ETZIONIschen Begriff der Mobilisierung: ETZIONI 1975, S. 406ff.

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  127. In der thermodynamischen Terminologie bedeutet der Akt des Organisierens die Schaffung eines Subsystems niedrigerer Entropie, damit hoher potentieller Energie, also hohen Aktivitätspotentials.

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  128. Siehe BAUMGARTNER et al. 1976 und Teil 3.2.5.

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  129. Auf eine Typologie von Kommunikationstypen in Mehrebenensystemen bin ich in 2.2.4 eingegangen.

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  130. Es läßt sich nicht leugnen, daß die Genese von Organisationen nicht allein über die bewußte Koordinierung von Aktivitätspotentialen, sondern auch durch Prozesse bedingt ist, wie sie in 3.2.3 im Zusammenhang mit Strukturwandel in Obersystemen beschrieben worden sind. Zu einer umfassenden Theorie der “Logik kollektiven Handelns”, damit auch zu Genese und Strukturen der hier angedeuteten Prozesse siehe OLSON 1968, 1982.

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  131. Hier ist nicht der Begriff der Kommunikationsmedien gemeint, wie in der sozialwissenschaftlichen Systemtheorie bei PARSONS, LUHMANN u.a. spezifiziert wird. Dieser Ansatz ließe sich für ein Konzept der Beschreibung und Analyse genereller Strukturmerkmale von Filterstrukturen in Ober-und Untersystemen betrachten, die deren Rekrutierung von Informationen steuern. Siehe eher den nächsten Spiegelstrich, wobei allerdings auf prinzipielle Unterschiede der Konzepte hingewiesen werden muß.

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  132. Die Frauenbewegung hat eine lange historische Tradition. Doch die umfassenden, unterschiedlichen organisatorischen Rahmenbedingungen lassen sich erst für die seit Ende der 60er Jahre neu formierten Frauenbewegung feststellen.

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  133. Zum Wandel der Position und Rollenerwartungen von Frauen siehe z.B. DAVIS 1984. Zur Neuen Frauenbewegung siehe z.B. LINNHOFF 1974, GASSEN 1981.

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  134. Diese Behauptung ist nicht trivial und auch nicht unumstritten. Siehe auf der einen Seite z.B. ETZIONI, der unter der Frage nach der Beziehung von Macht und Kontrolle ausführt “Aber eine solche Kommunikationsanalyse muß mit einer Machtanalyse verbunden werden: Sie kann diese nicht ersetzen. Um die unterschiedlichen Verhaltensweisen verschiedener Akteure zu verstehen, müssen wir die Macht kennen, über die sie verfügen, und die Effektivität ihrer Kommunikationsnetze. ….Bis zu einem gewissen Grad können Macht und Kommunikation einander substituieren.” (ETZIONI 1975, S. 354f). ETZIONI argumentiert gegen einen alternativen Ansatz, der meint, ohne einen Macht-Begriff (siehe 2.4) auszukommen. Er nennt als einen Vertreter dieser Richtung K. W. DEUTSCH, muß aber selbst konstatieren, daß auch DEUTSCH es vermeidet, “das Konzept der Macht als analytisches Werkzeug gänzlich zu verwerfen.” (ETZIONI 1975, S. 368). Siehe DEUTSCH 1969, insbesondere S. 170ff. und S. 182ff., wo der Eindruck einer Marginalität des Machtbegriffs bei DEUTSCH sich keineswegs bestätigt sehen kann.

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  135. Siehe dazu z.B. mögliche Modelle gesellschaftlicher Konflikte. Sie werden nicht ohne organisationshierarchische Konstruktionen auskommen, also ohne Annahmen über eine Einfluß-differentielle Beziehung aggregationshierarchisch gleichzuordnender Subsysteme. Aber auch im aggregationshierarchischen Ansatz ist über das Konzept der Repräsentanten von Subsystemen in Mehrebenensystemen häufig eine Dimension machtorientierter Beziehungen mit einbezogen. Sie bilden ein wesentliches Element der Beziehungsstruktur zwischen Repräsentanten oder der Beziehungsstruktur zwischen Repräsentanten und Untersystemen einer Aggregationshierarchie.

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  136. Siehe auch den Ansatz von MESAROVIC et al. 1970, wie er schon in 2.4.2 kurz diskutiert wurde.

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  137. Siehe z.B. GEMMILL/SMITH 1985, die das Modell der dissipativen Strukturen für die Modellierung von organisationalem Wandel propagieren.

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  138. Ich beziehe mich dabei auf die Arbeiten von BAUMGARTNER und seinen Kollegen: BAUMGARTNER et al. 1975, BAUMGARTNER et al. 1976.

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  139. Hierin ist eine wichtige organisationshierarchisch orientierte Ergänzung zu den Ausführungen in 3.2.4 zu sehen.

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  140. Auf Strukturen der Genese solcher Machtgradienten will ich hier nicht weiter eingehen. Siehe dazu auch BAUMGARTNER et al. 1976, S. 227ff. Und insbesondere zum Begriff der “power-amplification” S. 237ff. Ein sehr aufschlußreiches Beispiel, das die Relevanz dieses Ansatzes für die allgemeine Theoriebildung unterstreicht, bietet das Studium der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise.

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  141. Siehe auch LUHMANNs Machtbegriff (LUHMANN 1975).

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  142. Siehe auch die WEBER-Kritik bei GIDDENS (GIDDENS 1979, S. 146ff.) und ihre spezifische Konkretisierung in der Fassung eines Rollenbegriffs, wie er im Teil 3.1.3 auch unter Verweis auf GIDDENS erfolgt ist. BAUMGARTNER et al. versuchen, unterschiedliche Dimensionen der “limitation of social differentiation”, die sich als unterschiedliche Formen und Ausdrucksweisen individueller Verhaltensprozesse und struktureller Bedingungen begreifen lassen, die die Chance der Effizienz von Machttransfers unterminieren. Dazu gehört z.B. die Möglichkeit individuellen Widerstands gegen wie individuellen Ausstiegs aus organisationshierarchischen Beziehungsstrukturen (BAUMGARTNER et al. 1976, S. 231ff.).

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  143. Siehe BAUMGARTNER et aL 1976, S. 230f und GIDDENS 1979, S. 170ff.

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  144. So setzen ökonomische Prozesse und Strukturen in hohem Maße Bedingungen politischen Handelns und politischer Orientierungen, während politische Akteure selbst die Chance zur Regelung und gesetzlichen Verfassung besitzen, die mit zu einer Veränderung bzw. Steuerung von Prozeßstruktur und Systemorganisation im ökonomischen Teilsystem beitragen.

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Huinink, J. (1989). Vielfalt und Wandel in Mehrebenensystemen. In: Mehrebenensystem-Modelle in den Sozialwissenschaften. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83848-3_4

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