Zusammenfassung
Den Darlegungen der vorangegangenen Kapitel liegt die These zugrunde, daß die rationale Entscheidungslogik — so wertvoll sie für die normative (mathematische) Entscheidungsforschung sein mag — wenig geeignet erscheint, das tatsächliche Entscheidungsverhalten adäquat zu erfassen1)2). Das menschliche Entscheidungsverhalten ist durch eine Psycho-Logik geprägt, die freilich sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Mit der Theorie intra-individueller Konfliktes3), der Theorie der Anspruchsanpassung4) und der Theorie der kognitiven Dissonanz (als Prototyp der vielfältigen Konsistenztheorien)5) haben wir drei Theoriebereiche der Psychologie angesprochen, die die Basis für eine Rekonstruktion der Psycho-Logik des menschlichen Entscheidungsverhaltens bilden können. Ohne eine derartige Rekonstruktion erscheint es uns kaum möglich, die vielfältigen Phänomene des Informationsbzw. Suchverhaltens im Rahmen individueller Entscheidungsprozesse hinreichend erfassen und erklären zu können. Solche Überlegungen sind auch für angewandte Forschungsbemühungen von großer Bedeutung. Für die Entwicklung computerunterstützter Informationssysteme ist beispielsweise das Phänomen der begrenzten Informationsnachfrage auch in Situationen, wo ein entsprechendes „Angebot“ leicht zugänglich ist, ein zentrales Phänomen, das viele klassische Systemvorschläge zweifelhaft erscheinen läßt6).
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Literatur
Vgl. zum folgenden ausführlicher Kirsch (1976 a), S. 77 ff. )
Vgl. Collins (1970), S. 28 ff.
Vgl. Berg (1973), S. 100 ff.
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© 1977 Dr. Th. Gabler-Verlag, Wiesbaden
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Kirsch, W. (1977). Perspektiven der Psycho-Logik des menschlichen Entscheidungsverhaltens (1977). In: Einführung in die Theorie der Entscheidungsprozesse. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83810-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83810-0_4
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-32641-4
Online ISBN: 978-3-322-83810-0
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